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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Hamburg (Germanstik), Veranstaltung: Junge Autoren der Nachkriegszeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zusammenbruch des Dritten Reiches wird oft als die sogenannte “Stunde Null” bezeichnet. Wie die nachfolgenden Entwicklungen jedoch gezeigt haben, kann nicht in dem Verständnis von einem Neubeginn gesprochen werden, dass nun etwas vollkommen Neues und noch nie Gewesenes seinen Anfang nahm, auch wenn dieses Gefühl bei vielen Zeitgenossen vorherrschend gewesen sein mag.…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Hamburg (Germanstik), Veranstaltung: Junge Autoren der Nachkriegszeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zusammenbruch des Dritten Reiches wird oft als die sogenannte “Stunde Null” bezeichnet. Wie die nachfolgenden Entwicklungen jedoch gezeigt haben, kann nicht in dem Verständnis von einem Neubeginn gesprochen werden, dass nun etwas vollkommen Neues und noch nie Gewesenes seinen Anfang nahm, auch wenn dieses Gefühl bei vielen Zeitgenossen vorherrschend gewesen sein mag. Kontinuitätslinien aus der Zeit des Nationalsozialismus in das Nachkriegsdeutschland lassen sich in vielen Bereichen des öffentlichern, wie auch des kulturellen Lebens nachweisen. Nur die Spitze des Eisberges bildeten hier die engsten und als „tief braun“ geltenden Mitarbeiter Konrad Adenauers, wie zum Beispiel Theodor Oberländer, Bundesvertriebenenminister von 1953 bis 1969, und Hans Maria Globke, Oberregierungsrat im Innenministerium, die bereits eine nationalsozialistische Karriere hinter sich hatten.1 Bis zur deutsch-deutschen Wiedervereinigung und dem Ende des Kalten Krieges 1989 wird die bedingungslose Kapitulation von der deutschen Bevölkerung als etwas sehr Zwiespältiges wahrgenommen, wie Theodor Heuß bereits 1949 bemerkte: „Im Grunde genommen bleibt dieser 8.Mai 1945 die tragischste und fragwürdigste Paradoxie der Geschichte für jeden von uns. Warum denn? Weil wir erlöst und vernichtet in einem gewesen sind.“2 Die Bewertung der jüngsten Vergangenheit wird zum Problem einer ganzen Gesellschaft und führt den Bruch zweier Generationen herbei, wie Hans Werner Richter in seinem Artikel „Warum schweigt die junge Generation“ in der Zeitung „Der Ruf“ zum Ausdruck bringt: „In Deutschland redet eine Generation, und in Deutschland schweigt eine Generation. [...] 1 Theodor Oberländer war im dritten Reich überzeugter Nationalsozialist, während es sich bei Hans Maria Globke um den Kommentator der Nürnberger Rassengesetze. Vgl. dazu Glaser, Hermann: Deutsche Kultur. Ein historischer Überblick von 1945 bis zur Gegenwart. München/ Wien 1997. S.190. 2 Zitiert nach Glaser. S.29f.