Weil die Bukowski-Geschwister im Hallenbad ein Kleinkind vorm Ertrinken gerettet haben, sind sie ein paar Tage lang berühmt. Doch toller als der Ruhm ist die Karte fürs Freibad, die sie für ihre Heldentat bekommen: Freier Eintritt in einen langen Sommer, der für alle ein besonderer wird! Alf ist zehn, seine Gedanken kreisen um den Schulwechsel nach den Ferien, die schöne Tochter des Bademeisters und sein selbstgestecktes Ziel: der Sprung vom Zehnmeterturm. Seine 8-jährige Schwester Katinka, rotzig und unerschrocken, schwärmt für Paris, lernt auf der Wiese Französisch und trainiert für 20 Bahnen Kraul am Stück. Robbie, der Jüngste und Augenstern der Familie, ist anders als andere Kinder, er redet kaum und träumt viel. Er soll endlich richtig schwiimmen lernen, finden Alf uns Katinka. Wie der Sommer im Schwimmbad die Bukowski-Kinder wachsen lässt, wie sie - nicht nur im Schwimmbecken - kühn an ihre Grenzen gehen und tollkühn über diese hinaus, erzählt Will Gmehling mit Humor und viel Gefühl. Und immer durchweht seine Geschichte dieser beglückende Duft von Wasser auf heißen Steinen, Chlor und Pommes mit Mayo ...
buecher-magazin.deDie Bukowski-Geschwister Alf, Katinka und der kleine Robbie bekommen als Dankeschön für die mutige Rettung eines Kleinkindes im Hallenbad eine Freikarte für das Sommerbad geschenkt. Für die drei etwas ganz Besonderes, denn jeden Tag ins Schwimmbad zu gehen, wäre auf keinen Fall im Bereich der finanziellen Möglichkeiten der Familie Bukowski. Alle drei haben ein großes Ziel bis zum Ende der Saison: ein Sprung vom 10-Meter-Turm, 20 Bahnen Kraulen am Stück und richtig schwimmen lernen. Ist das Sommerwetter auch noch so widrig, die Bukowskis sind im Freibad mit seinen immer wieder kuriosen Alltäglichkeiten. Dort erleben sie wenig Spektakuläres, dafür prägende Momente des Mutes, der Sehnsucht und der Freude. Will Gmehling erzählt davon mit geradezu sommerlicher Leichtigkeit. Ganz beiläufig packt er so selbst schwierige Themen an, beispielsweise offen rassistische Sprache. Die Aufklärung dieser Situationen überlässt der Autor allerdings fast komplett seinen kindlichen Protagonisten. Die sind irritiert und überfordert, was für lesende Kinder eine Anregung zum Nachdenken sein kann. Trotzdem wäre hier eine klare auktoriale Kante wünschenswert, gerade weil Will Gmehling an so vielen anderen Stellen sensibles erzählerisches Geschick beweist.
© BÜCHERmagazin, Jana Kühn (jk)
© BÜCHERmagazin, Jana Kühn (jk)
"Die Besonderheit dieser Geschichte ist die Darstellung der Familie: Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und Verständnis füreinander sind so selbstverständlich, dass man mit den Bukowskis sofort befreundet sein möchte." Aus der Jurybegründung, Deutscher Jugendliteraturpreis