Die lange erwarteten Erinnerungen von Angela Merkel 16 Jahre trug Angela Merkel die Regierungsverantwortung für Deutschland, führte das Land durch zahlreiche Krisen und prägte mit ihrem Handeln und ihrer Haltung die deutsche und internationale Politik und Gesellschaft. Doch natürlich wurde Angela Merkel nicht als Kanzlerin geboren. In ihren gemeinsam mit ihrer langjährigen politischen Beraterin Beate Baumann verfassten Erinnerungen schaut sie zurück auf ihr Leben in zwei deutschen Staaten - 35 Jahre in der DDR, 35 Jahre im wiedervereinigten Deutschland. Persönlich wie nie zuvor erzählt sie von ihrer Kindheit, Jugend und ihrem Studium in der DDR und dem dramatischen Jahr 1989, in dem die Mauer fiel und ihr politisches Leben begann. Sie lässt uns teilhaben an ihren Treffen und Gesprächen mit den Mächtigsten der Welt und erhellt anhand bedeutender nationaler, europäischer und internationaler Wendepunkte anschaulich und präzise, wie Entscheidungen getroffen wurden, die unsere Zeit prägen. Ihr Buch bietet einen einzigartigen Einblick in das Innere der Macht - und ist ein entschiedenes Plädoyer für die Freiheit.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, CY, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, IRL, I, L, M, NL, P, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
Dieses Buch ist wie seine Autorin, findet Rezensent Stefan Kornelius. Heißt: Genau so sachbetont und nüchtern, wie Angela Merkel Politik gemacht hat, schreibt sie nun auch ihre Erinnerungen nieder. Gemeinsam allerdings mit ihrer Büroleiterin Beate Baumann, die nun, endlich einmal, ihrer immensen Bedeutung für Merkels Arbeit gemäß, ins Zentrum rückt, freut sich Kornelius. Das Buch selbst ist manchmal freilich schon ermüdend, findet Kornelius, der den uneleganten, staubtrockenen Stil inklusive vieler Substantivierungen moniert, und auch Merkels Detailfreude übertrieben findet, etwa wenn sie die Abflugszeiten ihrer Flüge notiert. Vor allem aber hält sie sich fast durchweg mit Wertungen zurück, nur bei drei Themen wird sie, lernen wir, auskunftsfreudiger: ihr Aufwachsen in der DDR wird mit bisher unbekannten Anekdoten beleuchtet, und wenn sie über die Ukraine-Politik sowie ihr Handeln in der Flüchtlingskrise 2015 schreibt, wird das Buch interessant. Putin wird von Merkel als ihr Gegenspieler beschrieben, heißt es weiter, den sie ihrer Meinung nach so lange im Griff hat, wie sie ihn in kontinuierliche Gespräche verwickeln und damit von einseitigem Handeln abhalten konnte. Merkels Gedanken darüber, wie Deutschland nun sicherheitspolitisch handeln soll, bleiben hingegen blass, findet Kornelius. Insgesamt scheint Kornelius der Lektüre, dem spröden Stil zum Trotz, doch einiges abgewinnen zu können.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH