Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Gründung und Krisenjahre der Weimarer Republik (1918 – 1923/24), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der Freikorps in der Weimarer Republik ist ein nur wenig beachtetes Relikt deutscher Vergangenheit. Ein Hauptgrund dafür liegt mit Sicherheit in der unzureichenden Quellenlage. Die meisten Originaldokumente wurden durch einen britischen Großangriff auf Potsdam in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1945 zum größten Teil zerstört. Vornehmlich in „Das Buch vom Deutschen Freikorpskämpfer“ von Ernst von Salomon und den daraus entstandenen „Darstellungen aus den Nachkriegskämpfen deutscher Truppen und Freikorps“, die vom Heeresarchiv ausgewertet und veröffentlicht wurden, finden sich als Quellen zu verstehende Akten, Unterlagen, Wahlplakate, Erfahrungsberichte und dergleichen mehr. Eingesetzt von Reichswehrminister Gustav Noske (SPD) zur Zerschlagung demokratiefeindlicher Aufstände im Inneren des Reiches, wurden die meisten Freikorps in der Nachkriegszeit ab dem 9. November 1918 gegründet und von der Weimarer Regierung in der Folge als legitime Militärs anerkannt. Obwohl die Freikorps der Demokratie nicht sehr nahe standen, trugen sie im Wesentlichen zur Stabilisierung der Weimarer Republik nach innen und außen bei. Die Auflösung vieler Freikorps musste, mit dem Einsetzen der Zielvorgaben des Versailler Friedensvertrages übereinstimmend, ab dem 31. Januar 1920 beginnen, da ab diesem Zeitpunkt dem Heer nur noch 100.000 Mann angehören sollten. Für welchen Weg sich die meisten Angehörigen der Freikorps im Anschluss an deren Auflösung entschieden, soll in dieser Arbeit exemplarisch am späteren Reichsführer SS, Heinrich Himmler, sowie am späteren Ministerpräsident und Reichsstatthalter von Bayern, Franz Xaver Ritter von Epp, gezeigt werden. Als prominentes Beispiel dafür, dass eine Mitgliedschaft in einem Freikorps nicht unmittelbar mit demokratiefeindlichem Gedankengut in Verbindung gebracht werden muss, soll hier Dr. Kurt Schumacher fungieren, der als politischer Gegner die Zeit des NS-Regimes in mehreren Konzentrationslagern überlebte und später Mitglied des ersten Deutschen Bundestages wurde. Zu diesem Zweck beleuchtet die Arbeit in dieser Reihenfolge zunächst das Freikorps Oberland, dann das Freikorps Epp und zuletzt die besondere Situation des SPD-nahen Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. War ein Sympathisieren mit den rechtsextremen und völkischen Ideologien für die Angehörgen aller Freikorps programmatisch oder gab es politisch-offene Alternativen?