Diese Studie erläutert die Zusammenhänge zwischen dem freiwilligen Engagement Jugendlicher und der Bewältigung von altersspezifischen Entwicklungsaufgaben im Jugendalter. Dieses Thema ist wissenschaftlich kaum erforscht. Jugendliche ziehen aus ihrem Engagement einen Nutzen: sie lernen, erwerben Kompetenzen, erschließen sich neue Handlungsräume, erweitern ihre sozialen Netze u.v.m., so viel gilt als sicher. Die These, welche dieser Studie zugrunde liegt lautet deshalb, dass Jugendliche in einem freiwilligen Engagement Ressourcen erschließen und Kompetenzen erwerben, welche entwicklungsfördernd wirken können. Ob sich ein freiwilliges Engagement tatsächlich entwicklungsfördernd auswirkt, ist empirisch nicht belegt. Diese explorative Studie soll Zusammenhänge aufzeigen, einen Beitrag zur Erforschung der Thematik leisten und weitere Denkanstöße geben. Die altersspezifischen Entwicklungsaufgaben sind ein Konzept, welches nicht nur auf theoretischer Ebene interessant ist. Es bietet für Praktiker in der Jugendhilfe, Jugendarbeit und Schule eine Grundlage für die Zusammenarbeit mit Jugendlichen. Durch die Auseinandersetzung mit dem Konzept lässt sich ein Eindruck davon gewinnen, welche Entwicklungsleistungen Jugendliche erbringen, welche Unsicherheiten sie aushalten und warum sie Verhaltensweisen zeigen, die für Erwachsene nur schwer nachvollziehbar sind. Dementsprechend lassen sich mithilfe des Konzepts der altersspezifischen Entwicklungsaufgaben praktische Interventionen und neue Konzepte entwerfen. Und das ist das zweite Anliegen, welches mit dieser Studie verfolgt wird. Aufgrund der theoretischen Vorüberlegungen und den Erkenntnissen der explorativen Untersuchung, werden konzeptionelle Schlussfolgerungen für das Handlungsfeld der Jugendarbeit unterbreitet. Somit soll eine Grundlage für weitere Ideen und Diskussionen in der Praxis der Jugendarbeit und offenen Ganztagsschule geschaffen werden.