Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit geht über eine reine Betrachtung des Freizeitverhaltens hinaus: Sie befasst sich mit Genderkonstruktionen unter türkischen Migranten, mit der Erziehung in türkischen Familien und bietet darüber hinaus eine eingehende Auseinandersetzung mit den Begriffen „Freizeit“, „Kultur“ und „Integration“. Zentral ist hierbei auch der Begriff der Transkulturalität, der andeutet, dass die Lebenswelt von jungen Migranten nicht zwangsläufig von der Entweder-Oder-Entscheidung zwischen zwei Kulturen geprägt ist, sondern dass zwischen den Kulturen neue Lebenswelten fernab kultureller Dichotomien entstehen. Es wird zu Beginn der Begriff der Freizeit definiert, die Einschränkungen der Freizeit von Frauen erörtert und ein Überblick über die Freizeitgestaltung im ländlichen Bereich der Türkei gegeben. Auch eine Definition des Kulturbegriffes ist an dieser Stelle unabdingbar. Es wird darauf folgend eine eingehende Beschreibung des Integrationsbegriffes gegeben, um dann auf die These vom Kulturkonflikt und die Erziehung in türkischen Familien einzugehen. Es folgt auf die Definition von Geschlecht und Ethnie eine eingehende Beschreibung von Genderkonstruktionen in der Türkei, in Deutschland und unter türkischen Migranten. Nun folgt der empirische Teil auf Literaturbasis. Zunächst werden die Lebenssituation von türkischen Mädchen und jungen Frauen sowie die objektiven Rahmenbedingungen der Freizeitgestaltung dargestellt. Es werden ihre Freizeitkontakte, inner- und interethnisch, geschlechtsgemischt und geschlechtshomogen, sowie die Bedeutung von Familienmitgliedern als Freizeitpartner besprochen. Auch der Sprachgebrauch im Freundeskreis wird mit einbezogen. Das Kapitel „Freizeitkontakte“ endet mit einer Darstellung ethnisch orientierter Cliquenformationen. Hier stelle ich eine ethnisch orientierte Cliquenformation mit ausschließlich weiblichen Mitgliedern vor: die „türkischen Powergirls“. Diese sind weder an traditionell türkischen, noch an deutschen Werten orientiert und entwerfen ihre Geschlechterrollen im transkulturellen Kontext neu. Im zehnten Kapitel stelle ich schließlich die Freizeitaktivitäten türkischer Mädchen und junger Frauen dar. Ich beginne mit einem Überblick über Freizeitaktivitäten und -räumen und stelle das Freizeitverhalten anhand von fünf Beispielen eingehender vor: Diskotheken und Musikszenen, Fernsehnutzung, Sport, Vereine und organisierte Freizeitangebote.