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Von Anfang an hatte die indoamerikanische Schriftstellerin ihr Thema gefunden: bengalische Familien in Amerika, die unter dem Anderssein und dem Heimweh nach der Heimat leiden. Jhumpa Lahiri, 1967 geboren, lehrt in Boston Kreatives Schreiben. Sie gehört zur erfolgreichen zweiten Generation von Einwanderern, die sich weitgehend angepasst hat an den American way of life. Doch sie weiß, wie schwer das den meisten Indoamerikanern fällt; und wenn es gelingt, ist es meist mit dem Verlust ihrer ursprünglichen Kultur verbunden. Zuerst geht die Sprache verloren. Schon die Kinder sprechen kaum noch Bengali. Die fünf neuen Erzählungen handeln von der Entfremdung zwischen den Generationen, von den Spannungen zwischen Bengalen und ihren amerikanischen Ehepartnern, schließlich von der Liebe, die untergeht, weil sie wegen des unterschiedlichen kulturellen Hintergrunds nie ganz erfüllt werden kann. Jhumpa Lahiri, ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis, beschreibt die familiären Szenen einfach, eindringlich und bildhaft. Für ihre Protagonisten nimmt sie sich Zeit und verfolgt ihr Schicksal so liebevoll und intensiv, wie man an der Biographie bester Freunde teilnimmt. Das akademische Milieu ist ihr vertraut. Auch den Leistungsdruck, unter dem diese begabten jungen Leute stehen, kennt sie. Trotz bester Hochschulabschlüsse bleiben sie Außenseiter. Doch anders als ihre Eltern, die alljährlich Kalkutta und ihre Großfamilie besuchen und oft auch im Alter dorthin zurückkehren, fühlen sie sich nirgends zu Hause. Jhumpa Lahiri weckt in ihren Erzählungen Verständnis. In Amerika gelangte "Fremde Erde" sofort auf Platz eins der Bestsellerliste. (Jhumpa Lahiri: "Fremde Erde". Erzählungen. Aus dem Amerikanischen von Gertraude Krueger. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2010. 303 S., br., 12, - [Euro].) m.f.
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