Ein Buch, das man eigentlich nicht mehr aus der Hand legt, ein Buch, dass eine magische
Anziehungskraft auf mich ausgeübt hat. Vielleicht auch deshalb, weil die unterschiedlichen
Charaktere zwar eine Positionierung des Lesers förmlich fordern, aber eigentlich dieselbe
gar nicht möglich ist. Dafür
sorgt Renate Ahrens, die mit ihrem Blick in die Vergangenheit
der beiden Schwestern dem Leser…mehrEin Buch, das man eigentlich nicht mehr aus der Hand legt, ein Buch, dass eine magische
Anziehungskraft auf mich ausgeübt hat. Vielleicht auch deshalb, weil die unterschiedlichen
Charaktere zwar eine Positionierung des Lesers förmlich fordern, aber eigentlich dieselbe
gar nicht möglich ist. Dafür sorgt Renate Ahrens, die mit ihrem Blick in die Vergangenheit
der beiden Schwestern dem Leser aufzeigt, wo die Ursachen für die entstandene Situation
liegen könnten. Hin-und hergerissen zwischen den in Franka und Lydia tobenden Konflikten sowie den Problemen, die sie miteinander haben, gefällt mir wie sich Jan, Lydias Freund einbringt, sich unaufdringlich Merle nähert und tut, was in so einer Situation einfach zu tun ist -
da sein! Merle spürt, dass er sie vorurteilsfrei annimmt, ihr einfach gut tut. Merle ist mir für ihr Alter zwar ein bisschen zu reif, aber vielleicht habe ich auch keine Vorstellungen davon, welche Wirkungen solche ersten Lebensjahre auf einen Menschen haben können.Verständlich, dass Franka stolz auf ihre Tochter ist und Respekt dafür, dass sie es schafft zu akzeptieren oder eigentlich schon von Anfang an weiß, dass Merle bei ihrer Schwester in guten Händen ist. Mag Lydia das bürgerliche und kinderlose Leben ihrer Schwester auch noch so verdammen, so spürt sie doch, dass es der Entwicklung ihrer geliebten Tochter weniger schaden wird als ihr unsteter Lebensstil.
Man ahnt zwar recht zeitig das Ende und trotzdem möchte man wissen, was bis dahin passiert.
Fazit: Unabhängig davon, ob man Geschwister hat oder nicht - der Roman entführt den Leser
zwangsläufig in die eigene Kindheit. Man erinnert sich und entdeckt Parallelen obgleich in
anderen, eben den eigenen Lebenszusammenhängen.