Fremdheit ist seit langem ein zentrales Thema der europäischen Gesellschaften, und doch bleibt die Auseinandersetzung mit ihr anhaltend aktuell. Immer weniger Menschen bleiben ihr Leben lang dort, wo sie geboren wurden. Gewandert wurde zwar immer in der Geschichte, doch selten war Migration derart prägend wie in den westeuropäischen postindustriellen Gesellschaften seit den ausgehenden 1950er Jahren. Noch gibt es Restriktionen, doch langfristig fördert die erweiterte Europäische Union Wanderungsbewegungen von Arbeitskräften innerhalb des gemeinsamen Marktes. Disparitäten in der wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen Europas führten und führen zu erheblichen Bevölkerungsverschiebungen innerhalb der Staaten und europaweit. Doch nicht nur die Migranten werden mit dem Fremden konfrontiert. Auch wer zu Hause bleibt, muss sich mit dem Thema auseinandersetzen. Zuwanderung und Differenz als Chance zu begreifen, kann dabei helfen, den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu begegnen. Abschottung führt hingegen zu Stagnation und Konflikten. Um eine sachdienliche wissenschaftliche Debatte anzuschieben, widmete das Institut für Volkskunde der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit dem Studiengang Europäische Ethnologie vier Tagungen den Themenkreisen Fremdheit und Migration. In dem vorliegenden Sammelband kommen nun aufstrebende Nachwuchswissenschaftler des eigenen Instituts neben renommierten Gastforschern aus dem In- und Ausland zu Wort. Mit Beiträgen von Max Matter, Konrad Köstlin, Nadine Bartels, Anna Caroline Cöster, Johannes Ries, Natascha Hofmann, Sabine Zinn-Thomas, Tobias Mohr, Florian von Dobeneck.
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