Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: Sehr Gut, Universität Wien (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Seminar aus Politischer Theorie, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Zukunft einer Illusion" ist ein Text eines der größten, revolutionärsten und dabei praktischsten Denker des 20. Jahrhunderts: Sigmund Freud. Die etwa 60 Seiten kurze Abhandlung ist keine der berühmten, umwälzenden Werke Freuds, sondern eine zu Unrecht vergessene Zugabe, keine wissenschaftliche Abhandlung, kein Krankenbericht und keine Selbstanalyse, sondern eine Meinung, ein philosophischer Text, eine Predigt. Trotz seiner Kürze steckt darin eine Fülle von Gedanken und Analysen über das Wesen unserer Zivilisation, unserer Religion und unserer möglichen Weiterentwicklung. Ich war bei dieser Arbeit vor die Wahl gestellt, die Gedanken von "Die Zukunft einer Illusion" linear zu verfolgen und auf Freuds Analysen Punkt für Punkt einzugehen, oder Freuds Kapitelgliederung zu durchbrechen und lieber die einzelnen Themen, die im Text immer wieder behandelt werden, zu besprechen. Ich habe mich für Zweiteres entschieden, um einen besseren Überblick über Freuds Gedanken zu bekommen und dem Ganzen eine eigene, verständliche und nachvollziehbare Einheit zu verleihen. Im ersten Kapitel meiner Arbeit wird Freuds Leben skizziert. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf seiner Arbeit als Psychologe, sondern auf seinem "Leben als Atheist". Das zweite Kapitel befasst sich kurz mit den beiden "Vorgängern der Religionskritik", die einige Ähnlichkeiten mit Freuds Text und Standpunkt haben: Ludwig Feuerstein und Karl Marx. Ich habe mich dabei auf die Grundaussagen konzentriert und statt langen Zusammenfassungen der Standpunkte von Feuerstein und Marx lediglich jeweils zwei Textpassagen verwendet, welche für mich die Gedanken Beider ausreichend auf den Punkt bringen. Anschließend wird im dritten Kapitel "Freuds Text beleuchtet. Im ersten Punkt, "Die Gegenwart der Zivilisation", habe ich mich mit Freuds Erklärung für die Entstehung unserer Zivilisation befasst, mit seinen Definitionen und mit seiner Kritik. Der zweite Punkt konzentriert sich auf die Entstehung unserer Religion, "Die Entwicklung einer Illusion" aus der Sicht Freuds, im dritten Abschnitt geht es schließlich um die "Kritik einer Illusion". Abgeschlossen wird dieses Kapitel mit Freuds Ausblick auf die (religionslose) Zukunft, auf "Die Zukunft einer Illusion". Im letzten Kapitel, dem Schlusswort, wird Freuds Kritik an der Religion einer kurzen Kritik und einem subjektiven "Reality-Check" unterzogen. [...]