Sigmund Freud - der große Psychoanalytiker - hat sich Zeit seines Lebens auch mit kulturanthropologischen Fragen beschäftigt. Sein wichtigstes Werk dazu ist Der Mann Moses und die monotheistische Religion. Freud befasst sich darin mit den Folgen der strengen Mosaischen Regeln für das moderne Judentum. Für ihn liegt dann auch die Lösung der jüdischen Frage des 20. Jahrhunderts nicht in einer Umsiedlung aller Juden nach Palästina, sondern in der Verarbeitung der Traumata der Vergangenheit und in der Abkehr vom Mythos des auserwählten Volkes. In der Folge würde sich eine neue Weltanschauung ohne Denkverbote entwickeln - eine Religion der Wahrheit. Pieter J. van den Berg folgt diesen Überlegungen und erhellt die komplexe Materie mit neuen, überzeugenden Argumenten. Pieter J. van den Berg, geboren 1933 auf Java als Sohn eines Missionars, war während des Zweiten Weltkriegs in einem japanischen Lager interniert. Nach dem Krieg studierte er in den Niederlanden Hebräisch und Babylonisch, Archäologie des Mittleren Ostens sowie Psychologie und Psychoanalyse. Die anthropologischen Schriften Freuds haben ihn immer fasziniert.
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