Zeit also, von heute aus Freuds Theorien über das Sexuelle neu zu diskutieren.Volkmar Sigusch stellt dar, in welcher kulturellen und sexualwissenschaftlichen Situation Freud seine Sexualtheorie entwarf. Es folgen durchaus kontroverse Beiträge zur Frage, was heute unter kindlicher (Martin Dornes, Friedl Früh), perverser (Wolfgang Berner, Reimut Reiche) sowie weiblicher und männlicher Sexualität (Sophinette Becker, Martin Dannecker) zu verstehen ist. Peter Passett wagt eine theoretische Re-Lektüre der »Drei Abhandlungen« und Jörg Scharff erzählt eine Fallgeschichte, die den Verästelungen sexuellen Begehrens im Verlauf einer psychoanalytischen Behandlung folgt. Abschließend erklärt Ilka Quindeau, wozu die Psychoanalyse nach wie vor eine Triebtheorie braucht, und skizziert Perspektiven für ihre Neuformulierung. Freuds Sexualtheorie ist bis heute einzigartig ? und das Sexuelle ist nach wie vor prägend für unsere Kultur. Grund genug,sich mit beidem wieder eingehender zu befassen.
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