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"Vilnius kann man nicht entfliehen." Dies ist ein Kernsatz aus dem bekanntesten Roman von Gavelis, dem 1989 erschienenen "Vilniaus pokeris" (Vilniusser Poker). Die litauische Hauptstadt ist hier realer, mehr aber noch metaphysischer Ort des Geschehens. Nicht anders in diesen Erzählungen, die in allegorischer und kafkaesk-surrealer Form Probleme des postkommunistischen Litauens thematisieren. Es sind keine gemütlichen Einsichten: Da geht es um die Umtriebe der Mafia, die langen Schatten der stalinistischen Vergangenheit, um geistig-moralische Desorientierung, neue Armut und neue Reiche, die…mehr

Produktbeschreibung
"Vilnius kann man nicht entfliehen." Dies ist ein Kernsatz aus dem bekanntesten Roman von Gavelis, dem 1989 erschienenen "Vilniaus pokeris" (Vilniusser Poker). Die litauische Hauptstadt ist hier realer, mehr aber noch metaphysischer Ort des Geschehens. Nicht anders in diesen Erzählungen, die in allegorischer und kafkaesk-surrealer Form Probleme des postkommunistischen Litauens thematisieren. Es sind keine gemütlichen Einsichten: Da geht es um die Umtriebe der Mafia, die langen Schatten der stalinistischen Vergangenheit, um geistig-moralische Desorientierung, neue Armut und neue Reiche, die Verlockungen und die Abgründe der Macht. Auch die Helden dieser Prosastücke können oder wollen ihre Stadt nicht verlassen. Dämonische, zerstörerische Kräfte halten sie gefangen. Vilnius ist stärker als sie, und es ist überall.
Autorenporträt
Ricardas Gavelis, Prosaschriftsteller, Essayist, Dramatiker und Publizist, gehörte zu den profiliertesten Schriftstellern des Landes. Geboren 1950 in Vilnius, studierte er Physik an der dortigen Universität. Nach kurzer Redakteurstätigkeit bei der populärwissenschaftlichen Zeitschrift "Wissenschaft und Leben" freischaffend. Gavelis verfasste Erzählungen, Romane, Theaterstücke und Kinoszenarien und war auch als Journalist für die Zeitung "Respublika" tätig. Er starb am 18. August 2002 im Alter von 52 Jahren.