Eine geschichtliche, teils populärwissenschaftliche Abhandlung über die Chemie und Mineralogie des 19. Jahrhunderts im Licht aktueller Nanoforschung. Das Vermächtnis von Friedrich August Genth aus Wächtersbach wird umrissen und den Leistungen von Justus Liebig, Peter Grieß und Friedrich August Kekulé (allesamt aus Hessen) an die Seite gestellt. Dann wird aufgezeigt, dass der Mineralname ‚Bunsenit’ für natürlich vorkommendes, kristallisiertes Nickeloxid (NiO) im Grunde zu Unrecht besteht. Aus historischer Sicht zutreffend wäre vielmehr der Name ‚Genthit’, denn Genth – nicht, wie vormals angenommen, Bunsen – hat am Marburger chemischen Institut als erster wohlkristallines NiO in Händen gehabt. Schließlich werden zwei neue chemiehistorische Erkenntnisse mitgeteilt: 1. Es wird gezeigt, dass ein Vertreter derjenigen wohlbekannten Kobalt(III)-Amminkomplexe, welche von Genth am Marburger chemischen Institut 1847/1848 entdeckt wurden, bereits ein halbes Jahrhundert früher von dem renommierten Chemiker Thénard in Frankreich isoliert, qualitativ charakterisiert und publiziert worden war. 2. Es wird dargelegt, dass in der wohl bekanntesten Illustration aus der Geschichte der Chemie, der Skizze von Liebigs Gießener Laboratorium von Wilhelm Trautschold, wahrscheinlich unter Anderen auch Genth als junger Student in Gießen abgebildet ist, neben dem ersten amerikanischen Liebig-Schüler John Lawrence Smith.
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