Ritters Lebenswerk steht beispielhaft für die Laufbahn vieler preußischer Baubeamter, die auf Provinzebene wirkten. Die Auffindung des zeichnerischen Nachlasses und seiner Autobiographie ermöglichen es, seine Bauten und Entwürfe nahezu vollständig zu dokumentieren. Ziel der Arbeit ist es, anhand der in den damaligen Provinzen Westfalen und Sachsen entstandenen Werke aufzuzeigen, welche Stellung und Einflußmöglichkeiten ein Baumeister der mittleren Verwaltungsebene hatte. Ferner wird die Auswirkung Schinkels und seiner Nachfolger auf die Provinzarchitektur untersucht. Auf den Ergebnissen des Katalogteils beruhend sind die Bauten nach Gruppen zusammengefaßt und charakterisiert. Im Hinblick auf die zeitgenössische Architekturentwicklung werden Vorbilder, häufig benutzte Motive und Anregungen aufgezeigt. Dabei finden der Wiederherstellungsentwurf für die Burg Altena (1835) und die Restaurierung der Stiftskirche auf dem Petersberg bei Halle/Saale (1853–1857) besondere Beachtung. Diese Arbeit vermittelt ein in dieser Vollständigkeit seltenes Bild der gestalterischen Qualität eines preußischen Provinzial-Baumeisters.