Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie ein Leitfaden zieht sich das schwierige Verhältnis zwischen Friedrich I. Barbarossa und Mailand durch das politische Wirken des Kaisers in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Mailand stand an der Spitze der hochentwickelten Handelsmetropolen Oberitaliens, die zwar zum deutschen Reich zählten, aber dennoch nach Autonomie strebten. In mehreren Italienzügen versuchte Friedrich I. seine Herrschaft in der Lombardei zu sichern; kriegerische Auseinandersetzungen blieben dabei nicht aus. Neben der verlorenen Schlacht bei Legnano 1176 war die vollkommene Zerstörung Mailands am Ende des zweiten Italienzugs im Jahr 1162 ein einschneidendes Ereignis. Der Kaiser stand auf dem Höhepunkt seiner Macht in Italien und die Mailänder Bevölkerung war vernichtend gedemütigt und zerschlagen worden. Mit jenem Ereignis wird sich diese Arbeit auseinandersetzen. Dabei soll nicht nur die Ereignisgeschichte, der genaue Ablauf der Zerstörung im Vordergrund stehen, sondern auch die Frage, warum es nach der bedingungslosen Kapitulation der Mailänder und dem Unterwerfungsakt in Form einer detitio (mehr dazu auf Seite 6) in Lodi dennoch zur Zerstörung der lombardischen Stadt kam, so dass der Zeitgenosse Acerbus Morena berichtete, dass „nicht der fünfzigste Teil der Stadt übrig geblieben sei?“ Dabei werden zwei Aspekte im Mittelpunkt stehen: Dies ist zum Einen die besondere Rolle Rainald von Dassels, welcher als Berater und Erzkanzler von Italien gehörigen Einfluss auf den Kaiser hatte und einen persönlichen Groll gegen Mailand zu hegen schien. Der zweite Aspekt behandelt die mit Mailand verfeindeten lombardischen Städte wie Cremona, Lodi und Pavia, die ebenso einen starken Einfluss auf den deutschen Kaiser ausübten, da er im Kampf mit Mailand stets auf ihre Hilfe angewesen war.