Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Universität Konstanz, Veranstaltung: Proseminar: Der Bauernkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im März 1848 kam es überall auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik zu heftigen Aufständen und Ausschreitungen. In Berlin erschütterten Barrikadenkämpfe zwischen Revolutionären und preußischen Truppen die Stadt. Die konservativen Regierungen der einzelnen deutschen Länder erkannten dringenden Handlungsbedarf, wollten sie nicht von der Flut der Revolution hinwegespült werden. Diese Unruhen waren in letzter Konsequenz das Ergebnis der nachnapoleonischen Restauration, welche die Forderungen der deutschen Bevölkerung nach einem vereinigten, deutschen Reich durch die Errichtung eines losen Staatenbundes ohne zentrale Regierungsgewalt negiert hatte. Auch die vielerorts erhobenen Forderungen nach gesetzlich fixierten Bürgerrechten verhallten ungehört. Das Ergebnis der Unruhen von 1848 war schließlich die Etablierung des Frankfurter Paulskirchenparlaments. Einer der bedeutendsten gewählten Vertreter der äußeren Linken war Wilhelm Zimmermann. Dieser hatte durch sein in den Jahren 1841-1843 erschienenes Werk „Allgemeine Geschichte des großen Bauernkrieges“ auf sich aufmerksam gemacht. In ihm zieht Zimmermann Vergleiche zwischen den zwei deutschen Revolutionen von 1525 und 1848 und verweist auf die Parallelen in den Entstehungen derselben. Neun Jahre nach Zimmermann schreibt Friedrich Engels seine Ansichten zum Bauernkrieg in „Der deutsche Bauernkrieg“ nieder. Zimmermanns „Allgemeine Geschichte des großen Bauernkrieges“ sollte ihm hierfür als Basis dienen. Welche Wege er in seiner Darstellung beschreitet, in welchen Punkten er über Zimmermanns Darstellung hinaus geht, und welche eigene Auffassungen der Geschichtsbetrachtung in seinem Werk zum Ausdruck kommt, dies soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden. Ein besonderes Augenmerk wird auf das Geschichtsbild der beiden großen Ideologen der kommunistischen Partei, Karl Marx und Friedrich Engels zu legen sein. Schließlich sollen der Reformator Martin Luther und der radikale Revolutionär Thomas Münzer zur Illustration der engelschen Ansichten dienen.