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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Übung: Nietzsches politische Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer war Friedrich Nietzsche? Mörder Gottes, Arzt der Kultur, dichtender Nihilist, irrer Übermensch, Anhänger von faschistischem und rassistischem Gedankengut oder einfach ein hellsichtiger Querdenker? War er Antisemit und Wegbereiter des Nationalsozialismus oder doch Judenfreund und guter Europäer? Selbst 100…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Übung: Nietzsches politische Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer war Friedrich Nietzsche? Mörder Gottes, Arzt der Kultur, dichtender Nihilist, irrer Übermensch, Anhänger von faschistischem und rassistischem Gedankengut oder einfach ein hellsichtiger Querdenker? War er Antisemit und Wegbereiter des Nationalsozialismus oder doch Judenfreund und guter Europäer? Selbst 100 Jahre nach seinem Tod scheiden sich die Geister an dem wohl schillerndsten Philosophen aller Zeiten. Er selbst sagte einmal über sich: „Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit“. Treffender hätte man es nicht formulieren können. Tatsächlich stellt Nietzsches Werk einen Sprengsatz ohne Gleichen dar, eine explosive Mischung aus radikalsten Gedanken, Provokationen und scheinbaren Widersprüchen, so dass ein jeder genau das bei ihm wird finden können, wonach ihm gerade ist – alles eine Frage der Interpretation. So wundert es kaum, dass es den Nationalsozialisten gelang, Nietzsche als Vordenker ihres Rassenwahns und Judenhasses auszugeben und ihren Völkermord so philosophisch zu legitimieren. Dabei dürfte den meisten doch bekannt gewesen sein, dass Nietzsche seine berühmt-berüchtigte Freundschaft zu Richard Wagner damals aufgrund dessen Antisemitismus beendet hatte und auch ansonsten zu den größten Kritikern der Deutschen und deren Judenfeindlichkeit am Ende des 19. Jahrhunderts gehört hatte. Tucholsky beschrieb 1932 dieses Phänomen wie folgt: Einige Analphabeten der Nazis, die wohl deshalb unter die hitlerschen Schriftgelehrten aufgenommen worden sind, weil sie einmal einem politischen Gegner mit dem Telephonbuch auf den Kopf gehauen haben, nehmen Nietzsche heute als den ihren in Anspruch. Wer kann ihn nicht in Anspruch nehmen! Sage mir, was du brauchst, und ich will dir dafür ein Nietzsche-Zitat besorgen. Bei Schopenhauer kann man das nicht so leicht: Bei Nietzsche ... Für Deutschland und gegen Deutschland; für den Frieden und gegen den Frieden; für die Literatur und gegen die Literatur – was Sie wollen. Genauso wie sich bei Nietzsche Texte für und wider Deutschland, den Frieden oder die Literatur finden lassen, enthält sein Werk auch Passagen für und wider die Juden. So kritisiert er vor allem, dass mit den Juden der „Sklavenaufstand in der Moral“ begonnen hätte, dass sie für den Untergang der „Herrenmoral“ verantwortlich seien, lobt sie jedoch auf der anderen Seite immer wieder als „die stärkste, zäheste und reinste Rasse, die jetzt in Europa lebt“ und fordert, die „antisemitischen Schreihälse des Landes zu verweisen“.