Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,3, Technische Universität Chemnitz (Philosophische Fakultät, Fachbereich: Philosophie/Wissenschaftstheorie), Veranstaltung: Friedrich Nietzsche, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum einem Philosophen kann treffender das Prädikat: eindeutige politische Zweideutigkeit, zweideutige politische Eindeutigkeit, zugeschrieben werden als Friedrich Nietzsche. Kurt Tucholsky formulierte 1932 in diesem Zusammenhang treffend: „Einige Analphabeten der Nazis, die wohl deshalb unter die hitlerischen Schriftgelehrten aufgenommen worden sind, weil sie einmal einem politischen Gegner mit dem Telephonbuch auf den Kopf gehauen haben, nehmen Nietzsche heute als den ihren in Anspruch. Wer kann ihn nicht in Anspruch nehmen! Sage mir, was du brauchst, und ich will dir dafür ein Nietzsche-Zitat besorgen. Bei Schopenhauer kann man das nicht so leicht: Bei Nietzsche … Für Deutschland und gegen Deutschland; für den Frieden und gegen den Frieden; für die Literatur und gegen die Literatur – was sie wollen.“ Und doch oder aber eben gerade deswegen galt Nietzsche lange Zeit in der Rezeption unter Historikern, Philosophen und Politikern aller Couleur als intellektueller Wegbereiter des nationalsozialistischen Gedankengutes und der faschistischen Ideologie. Um die Frage nach einer wie auch immer gearteten Vorläuferschaft Nietzsches zu beantworten sollte ein Blick in seine Werke genügen, hierbei fällt auf, dass in keinem einzigen seiner Texte die Vokabel Faschismus oder auch faschistisch fällt. Woraus schöpfen also derartige Behauptungen ihre Legitimation?