Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Textkanon und kommunikative Prozesse – Literatur um 1800, Sprache: Deutsch, Abstract: »...Jetzo mit der Kraft des Stranges Wiegt die Glock’ mir aus der Gruft, Daß sie in das Reich des Klanges Steige, in die Himmelsluft. Ziehet, ziehet, hebt! Sie bewegt sich, schwebt, Freude dieser Stadt bedeute, Friede sey ihr erst Geläute. « An diesen Vers aus Schillers Lied von der Glocke werden viele, der mehr als 100.000 Menschen in Dresden gedacht haben, als die sieben Glocken der Frauenkirche zum Pfingstfest 2003 in einer Prozession zum Schlossplatz gebracht wurden. Nachdem der Landesbischof die Glocken geweiht hatte, wurde das vollständige Geläut in den Dienst der Frauenkirche gestellt und am Pfingstsonntag 2003 ertönten sie erstmals in ihren Glockenstühlen. Das Geläut der Frauenkirche bilden acht Glocken. Eine Glocke des Geläuts, Maria, stand bereits zwischen den Jahren 1734 und 1925 im Dienste der früheren Dresdner Frauenkirche. Sie kam 1998 wieder zurück nach Dresden. Jede Glocke trägt nach alter Tradition einen Namen, einen Bibelvers und eine Glockenzier. Name, Vers und Zier orientieren sich an der gottesdienstlichen Aufgabe sowie an der Geschichte und Bedeutung der Frauenkirche. Als Gedächtnisglocke vervollständigt Maria (328 kg) das Geläut. Sieben Glocken wurden neu gegossen: die Friedensglocke Jesaja (1750 kg), die Verkündigungsglocke Johannes (1228 kg), die Stadtglocke Jeremia (900 kg), die Trauglocke Josua (645 kg), die Gebetsglocke David (475 kg), die Taufglocke Philippus (392 kg) und die Dankglocke Hanna (291 kg). Der Nachguss von fünf Glocken für die Frauenkirche fand in der Karlsruher Gießerei Bachert statt, nachdem die im Dezember 2002 in Bad Friedrichshall gegossenen Glocken nicht den Qualitätsansprüchen entsprachen, da im mittleren Teil des Mantels der Glocken ein Teilton zweimal auftrat, was durch die starken Inschriften und Reliefs bedingt war. Am 20.12.2002 traditionell zur Todesstunde Christi um 15.30 Uhr, begleitet vom Segen der Geistlichen und Gebeten der Gläubigen wurden die Glocken für die Frauenkirche in Dresden und eine für die Basilika von Vézelay, einem Wallfahrtsort in Burgund, aus Bronze gegossen. Anfang Januar 2003 zeigte sich beim Leeren der Gießgruben, dass der Guss gelungen war. Der Brauch des Glockengießens, dem Friedrich Schiller in seinem berühmten, erstmals 1800 erschienen Lied von der Glocke ein literarisches Denkmal setzte, hat sich seither wenig geändert. [...]