Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Friedrich Schiller gelang der langersehnte Durchbruch mit seinem bürgerlichen Trauerspiel „Kabale und Liebe“. Dieser Erfolg lässt sich durch zahlreiche heterogene Faktoren begründen, zum einen, weil er mit diesem Drama die mannigfaltige Gestaltungskraft der Zeit widerspiegelt. Doch das 18. Jahrhundert weist nicht allein eine literarische Epoche auf, sie setzt sich viel mehr aus verschiedenen Strömungen und Epochen zusammen. Aus diesem historischen Kontext ergeben sich, wie bereits Koopmann erläutert, divergierende Lesarten und Interpretationsansätze. Koopmann folgert am Ende seines Forschungsaufsatzes, dass „Kabale und Liebe“ ein Drama der Aufklärung sei. Diese Seminararbeit zu „Kabale und Liebe“ soll Koopmanns Interpretationsansatz prüfen und damit erörtern, inwiefern sich das bürgerliche Trauerspiel in die literarischen Epochen des Sturm und Drang und der Aufklärung einordnen lässt. Zuerst wird geprüft, auf welche Weise eine Einordnung in die Epochen anhand der theologischen Dimension des Dramas möglich ist. Die These übernimmt Koopmann aus einem Aufsatz Karl Guthkes. Darauf aufbauend wird Koopmanns Ansatz zur Tragödie des Vertrauens mithilfe prägnanter Teststellen geprüft. Hierzu ist die Betrachtung der divergierenden Beziehungen unabdingbar, um die Einordnung in die relevanten Zeitabschnitte vornehmen zu können. Im Anschluss erfolgt die Analyse seiner dritten These, mit welcher er behauptet, dass „Kabale und Liebe“ eine Tragödie der Selbstbestimmung und des Familienbewusstseins sei. Anhand dieser differenzierten Betrachtung der ungleichen Motive ergeben sich bestimmte Tendenzen in der epochalen Einordnung. Dadurch ermöglicht die beschriebene Vorgehensweise eine kritische Betrachtung unterschiedlicher Faktoren zur Transparenzgewinnung der Epochenzuordnung. Abschließend werden die Probleme der epochalen Abgrenzung erörtert mit der zentralen Problemstellung, ob die Aufklärung einen Gegensatz zum Sturm und Drang darstellt. Die Seminararbeit erfordert eine genaue Prüfung des Werkes Schillers. Somit liegt der Fokus auf der Primärliteratur, dem Drama „Kabale und Liebe“. Weiterhin werden die Erkenntnisse Koopmanns zur differenzierten Analyse der Primärliteratur genutzt. Dennoch lässt der Umfang dieser Seminararbeit nicht zu, dass alle Argumente Koopmanns hinreichend untersucht werden können.