Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Das Öl-Gemälde Friedrich und die Seinen in der Schlacht bei Hochkirch, entstanden zwischen 1850 und 1856, ist aus der Reihe der historisierenden Darstellungen aus dem Leben Friedrichs des Großen von Adolph Menzel. Gleich nach seiner Fertigstellung ist es in der Berliner Akademie der Künste und 1867 auf der Pariser Weltausstellung ausgestellt worden. Es war also bekannt. Ende des Zweiten Weltkrieges ist es im Berliner Friedrichshainbunker verbrannt. Es gibt keine Farbreproduktion. Das Bild ist mit seinen Ausmaßen von fast drei Meter auf drei Meter und 80 Zentimeter eines der größten in der Friedrich-Reihe. Dabei symbolisiert die Schlacht bei Hochkirch vom 13. auf den 14. Oktober 1758 während des Siebenjährigen Krieges eine Niederlage und keinen Sieg Preußens. Grund dafür soll die Nachlässigkeit Friedrichs gewesen sein. Er hat einfach nicht mit einem Angriff der österreichischen Truppen unter Daun an der sächsischen Grenze in der Nacht gerechnet. Auf dem Bild zu sehen sind ausschließlich die Preußen, die von ihren Gegnern überrascht werden und sich verzweifelt zur Gegenwehr zu formatieren versuchen. Zeitgenössische Kritiker verstehen oft nicht, wie man eine Niederlage und noch dazu einen „unheroischen“ König darstellen kann. In einer Kritik im Deutschen Kunstblatt von 1858, als das Bild in Düsseldorf ausgestellt wurde, heißt es: „Nur mit Mühe findet man es heraus, wer den Ueberfall [sic] macht, die Preußen oder die Feinde. Dazu kommt noch, daß [sic] weder die ungeheure Gefahr, in welcher der große König schwebte – der auf dem Bilde im tiefen Mittelgrunde einen der Hauptperson wenig angemessenen Platz erhalten hat – noch die bekanntlich in tiefer Affaire [sic] von den Kämpfenden an den Tag gelegte Wuth [sic] in Angriff und Vertheidigung [sic] deutlich ins Auge springen. […] Die Kunst hat ihre eigenen Gesetze und nur zu oft vermag der Künstler der poetischen Wahrheit dadurch nahe zu kommen, dass er die thatsächliche [sic] verletzt. Darin besteht eben der Unterschied zwischen Prosa und Poesie, Realismus und Idealismus und über der Verkennung dieses Unterschiedes ist dem berühmten Künstler sein beabsichtigtes Geschichtsbild in ein Genrebild umgeschlagen.“ Deutsches Kunstblatt (Februar 1858) Das Zitat verweist auf eine Korrelation von Wirklichkeitszugehörigkeit – Realismus und Idealismus – und Gattungszugehörigkeit – Historie und Genre.