Wilhelmshaven. Der 42-jährige Reent Reents hat seinen Beamtenjob im Einwohnermeldeamt nach einem dicken Lottogewinn an den Nagel gehängt und sich nach dem erfolgreichen Abschluss zahlreicher Seminare als Privatdetektiv selbstständig gemacht. Außerdem hat er ein Auge auf seine polnische Nachbarin
Marietta geworfen. Um mit Marietta anzubandeln, nimmt er es sogar auf sich, sich mit deren Jack Russel…mehrWilhelmshaven. Der 42-jährige Reent Reents hat seinen Beamtenjob im Einwohnermeldeamt nach einem dicken Lottogewinn an den Nagel gehängt und sich nach dem erfolgreichen Abschluss zahlreicher Seminare als Privatdetektiv selbstständig gemacht. Außerdem hat er ein Auge auf seine polnische Nachbarin Marietta geworfen. Um mit Marietta anzubandeln, nimmt er es sogar auf sich, sich mit deren Jack Russel Terrier Ricky gut zu stellen - und das, obwohl Reent mit Hunden eigentlich gar nichts im Sinn hat. Natürlich erklärt Reent sich auch sofort bereit, Ricky zu hüten, als Marietta für ein paar Tage verreisen muss. Doch Marietta taucht nicht wieder auf und schwuppdiwupp steckt Reent mittendrin in seinem ersten großen Fall…
Olaf Büttner lässt Reent durchweg selbst von seinen Erlebnissen erzählen – eine Möglichkeit, die der Detektiv ausgiebig nutzt. Der Leser erlebt alles, was Reent durchmacht und bewegt, sehr ausführlich mit. Reent berichtet über sich selbst, von seinen Vorhaben und Aktivitäten, er schildert sein Umfeld und lässt den Leser an seinen Gedanken, Ideen und Überlegungen sowie seinen Beobachtungen und Erkenntnissen teilhaben. Das alles ist interessant und vor allen Dingen sehr unterhaltsam, gerät aber hier und da etwas zu umfangreich und nimmt dem Krimi dadurch etwas an Spannung.
Da Olaf Büttner seinen Hauprotagonisten sehr gut kennt und er wusste, dass der Ordnungs- und Sauberkeitsfanatiker mit Hang zum Anlegen von Listen sich bei seinem ersten Fall womöglich ein wenig schwer tun würde, hat er ihm neben Ricky eine weitere Hilfe zur Seite gestellt: eine mysteriöse innere Stimme begleitet den Detektiv auf all seinen Wegen und unterstützt ihn kräftig bei der Spurensuche (es kann aber auch sein, dass es der Hund ist, der manchmal etwas vorlaut und hin und wieder sogar provokant mit Reent spricht :-))
Der Krimi wird zum Ende hin immer spannender und wartet mit einem Schluss auf, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Und Reent wahrscheinlich auch nicht.
Es hat Spaß gemacht, dieses ungewöhnliche Gespann - Reent, Ricky, Stimme - durch die Höhen und Tiefen der Ermittlungen zu begleiten. „Friesenschwindel“ ist ein Krimi, der nicht mit Höchstspannung daherkommt, dafür aber mit einem skurrilen, sehr sympathischen Privatdetektiv punkten kann.