Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Protokolle und Porträts, Sprache: Deutsch, Abstract: Sarah Kirsch hat mit ihrem Buch „Die Pantherfrau - fünf unfrisierte Erzählungen aus dem Kassetten-Recorder“ fünf unterschiedliche Lebensläufe von Frauen aus der DDR dargestellt. Das Werk unterscheidet sich deutlich von Sarah Kirschs bisherigen Veröffentlichungen, die man zu der zeitgenössischen deutschen Lyrik zählt. „Die Pantherfrau“ ist das Ergebnis, mit dem Kassetten-Recorder in der Hand, Literatur zu schaffen, das bahnbrechend für die damalige Zeit in der DDR war. Darum ist der Arbeit Kirschs eine besondere Bedeutung beizumessen, denn es ist das erste Werk, dass sich innerhalb der DDR der Tonbandrecherche und –auswertung bedient, die in westlichen Ländern seit Ende der fünfziger Jahre gebräuchlich war. Sarah Kirsch hat diese Methode verwandt, um die privaten und sozialen Lebensformen der Frauen ohne wertende Momente darzustellen. Es tauchen jedoch Widersprüche auf, die Rückschlüsse auf Eingriffe bzw. Veränderungen Sarah Kirschs zulassen. Ob der Roman nun „frisiert“ oder „unfrisiert“, also im Sinne von authentisch und somit an journalistischen Maßstäben zu messen ist, bleibt nachstehend zu analysieren. Ich werde in den folgenden Kapiteln unter Berücksichtigung der Entstehung und der damaligen DDR-Rezeption versuchen, Sarah Kirschs Verfahren zu erläutern. Dabei kommt es uns insbesondere darauf an, zu fragen, ob die „Die Pantherfrau“ eher nach literarischen oder journalistischen Aspekten zu betrachten ist, und ob das Buch dem von Sarah Kirsch im Titel verwendeten Anspruchs des „unfrisierten“ gerecht wird.