Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Hochschule RheinMain, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit versucht das Spannungsfeld, in dem sich die frühe Elternbildung befindet, nämlich zwischen Prävention und staatlicher Kontrolle, zu untersuchen. Im Kapitel 2 werden zunächst die zentralen Erkenntnisse der Säuglingsforschung, die das Neugeborene als ein autonomes und förderungswürdiges Individuum definieren, vorgestellt. Eine angemessene und altersgerechte Begleitung der frühkindlichen Entwicklung kann jedoch in einer sich wandelnden Gesellschaft unter schwierigen Bedingungen stattfinden. Aus diesem Grund werden die Belastungen, aber auch die elterlichen Ressourcen in einer pluralistischen Allgemeinheit, die immer höhere Bildungsaspirationen an ihre Kinder legt, angeführt. Die frühe Elternbildung wird aktuell in vielfältigen Formen praktiziert, jedoch ist eine systematische Strategie beziehungsweise Entwicklung nach wie vor nicht vorhanden. Im Kapitel 3 sollen deshalb die verschiedenen Zugänge zu Angeboten der frühen Elternbildung thematisiert werden. Es stellt sich die Frage, welche von ihnen die Effektivsten sind, wenn es sich um das Erreichen von benachteiligten Zielgruppen handelt, die von der Chancenungleichheit am stärksten betroffen sind. Im Kapitel 4 erfolgt die Definition der Begriffe der Prävention und der Intervention im politischen Kontext. Dabei werden Beschlüsse aus dem Sozialgesetzbuch VIII und dem Bürgerlichen Gesetzbuch sowie Richtlinien des Grundgesetzes vorgestellt. Da der Schwerpunkt im Handeln der Träger öffentlicher Familienbildung sowie Kinder- und Jugendhilfe auf der Prävention liegt, soll zudem das Problem des Präventionsdilemmas, also die Schwierigkeit, benachteiligte Erziehende zu erreichen, diskutiert werden. Wie wichtig die frühe Elternbildung ist, bestätigten erstmals die Erkenntnisse der Bindungsforschung von John Bowlby und Mary D. Ainsworth, die auf die Relevanz und der Notwendigkeit einer feinfühligen Eltern-Kind-Interaktion für die gesunde Entwicklung des Kleinkindes hingewiesen haben. Im Kapitel 5 wird demzufolge auf die theoretischen Ansätze und empirischen Beobachtungen der Bindungsforschung eingegangen.