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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,7, Universität Rostock (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Schon im 18. Jahrhundert schrieb Lessing in seinem Werk „Über das Plattdeutsche“: „Die Niedersachsen haben sehr Unrecht, wenn sie für die Verdrängung ihrer Mundart der Reformation Schuld geben. Die Reformation war die Veranlassung, aber die Schuld ist lediglich ihr eigen.“ Bernd-Axel Widmann schlussfolgerte über 230 Jahre später, dass Lessing hier schon den „Kreisschluss eines solchen Problemkreises wie der Mehr- oder Zweisprachigkeit…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,7, Universität Rostock (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Schon im 18. Jahrhundert schrieb Lessing in seinem Werk „Über das Plattdeutsche“: „Die Niedersachsen haben sehr Unrecht, wenn sie für die Verdrängung ihrer Mundart der Reformation Schuld geben. Die Reformation war die Veranlassung, aber die Schuld ist lediglich ihr eigen.“ Bernd-Axel Widmann schlussfolgerte über 230 Jahre später, dass Lessing hier schon den „Kreisschluss eines solchen Problemkreises wie der Mehr- oder Zweisprachigkeit in einem Landstrich umrissen“ hat. Weniger die äußeren Umstände sind für das Verschwinden einer Sprache verantwortlich, als viel mehr die innere Einstellung der Sprecher und Schreiber zu ihrer Sprache. Die Verwendung der Sprache entscheidet folglich über den primären Spracherwerb der nachwachsenden Generation. Während schon im 18. Jahrhundert der Wandel vom Niederdeutschen zum Hochdeutschen anfing – Lessing gab hier die Meinung an, dass die Reformation ein Katalysator gewesen wäre – erfolgte die vollständige Umkehrung des primären Spracherwerbes im niederdeutschen Raum erst im 20. Jahrhundert. Vor allem auf dem Land sprach man bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein im privaten Kreis nur plattdeutsch, während man die hochdeutsche Sprache erst in der Schule korrekt erlernte und häufig nur für die externe Kommunikation außerhalb der eigenen Gemeinde verwendete. Bevor diese Problematik der Umkehrung des niederdeutschen Spracherwerbes untersucht wird, kommt es vorab zu einer Begriffserklärung. Es soll versucht werden, die niederdeutsche Mundart genau zu definieren. Das dritte Kapitel soll im vergleichenden Maßstab den Spracherwerb im Zeitraum zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Jahr 1960 und der heutigen Sprachpraxis untersuchen. Nach dem gemeinsamen Ausgangspunkt des Kriegsendes entwickelte sich die Bildungspolitik, wie auch der Umgang mit der Mundart in der DDR und der BRD different. Im Kapitel 3.2. soll, dem erklärend, Rechnung getragen werden. Wenn man jedoch den heutigen Sprachgebrauch, der in der Sekundärliteratur interessanter Weise schlechter belegt ist, untersucht, kommt es zu einer Akzentuierung auf die Themen der didaktischen Überlegungen und der allgemeinen Sprachplanung, da nicht nur die Schule für den heutigen Kontakt mit dem Niederdeutschen zuständig sein soll, sondern gleichfalls die sozialisierende Umwelt.