Wie verändert sich der Forschungsgegenstand, wenn man den umstrittenen Begriff 'lutherische Orthodoxie' vermeidet und stattdessen neutraler von 'frühneuzeitlichem Luthertum' spricht? Die Autorinnen und Autoren gehen dieser Frage nach und zielen in ihren Beiträgen darauf ab, das Luthertum zwischen 1580 und 1750 in seiner Pluralität und Pluriformität, aber auch in seinen Eigentümlichkeiten - wie sie sich in der Dogmatik und in der Praxis zeigen - sowie in den mit den anderen Konfessionen geteilten Grundansichten und Praktiken darzustellen. Auf diese Weise soll der integrative Charakter des Luthertums sichtbar werden, der bei klar definierten Grund- und Eckpfeilern auf Basis der 'Identitätsmarke' Confessio Augustana verschiedene Positionen inkorporieren und gewisse Varianzen in der sozialen, kulturellen, politischen und sogar religiösen Praxis zulassen konnte. Die Beiträge stammen aus den Bereichen der Kirchen-, Profan-, Literatur-, Musik-, Bildungs- und Ideengeschichte.
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