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In der flirrenden Atmosphäre des New Yorker Hochsommers lässt sich die 18-jährige Holly Golightly vom Strom des leichten Lebens treiben. Mit Charme und Einfallsreichtum schlägt sie sich durch zwischen Bohemiens und Playboys. Sie weiß, wie man eine Party feiert. Und sie weiß, was hilft, sobald sie vom »roten Elend« überfallen wird, dieser unbestimmten Furcht: ein Abstecher zu Tiffany.

Produktbeschreibung
In der flirrenden Atmosphäre des New Yorker Hochsommers lässt sich die 18-jährige Holly Golightly vom Strom des leichten Lebens treiben. Mit Charme und Einfallsreichtum schlägt sie sich durch zwischen Bohemiens und Playboys. Sie weiß, wie man eine Party feiert. Und sie weiß, was hilft, sobald sie vom »roten Elend« überfallen wird, dieser unbestimmten Furcht: ein Abstecher zu Tiffany.

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Autorenporträt
Truman Capote wurde 1924 in New Orleans geboren. 1948 erschien sein erster Roman Andere Stimmen, andere Räume, der als das sensationelle Debüt eines literarischen Wunderkindes gefeiert wurde. Das 1958 veröffentlichte Frühstück bei Tiffany erlangte auch dank der Verfilmung mit Audrey Hepburn große Berühmtheit. 1966 erschien der mehrmals verfilmte »Tatsachenroman« Kaltblütig, 1973 Die Hunde bellen (Storys und Porträts), 1980 Musik für Chamäleons (Erzählungen und Reportagen). Posthum wurden 1987 der unvollendete Roman Erhörte Gebete und 2005 das neu entdeckte, eigentliche Debüt Sommerdiebe veröffentlicht. Truman Capote starb 1984 in Los Angeles. Das gesamte Werk von Truman Capote erscheint auf Deutsch in der Zürcher Ausgabe, herausgegeben von Anuschka Roshani, bei Kein & Aber.

Anuschka Roshani studierte Verhaltensbiologie und besuchte die Henri-Nannen-Journalistenschule, bevor sie viele Jahre Redakteurin und Reporterin beim Spiegel und dem Tages-Anzeiger-Magazin war. Seit 2002 lebt die gebürtige Berlinerin mit ihrer Familie in Zürich. Bei Kein & Aber hat sie Truman Capotes Gesamtwerk herausgegeben, darunter das bis dahin unbekannte Frühwerk The Early Stories, das sie 2014 entdeckt hat. 2018 erschien ihr Debüt Komplizen. 2022 folgte Gleißen. Sie schreibt ihre Dissertation über Truman Capote.

Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.04.2007

Blaupause für Kosmopoliten
Truman Capote: „Frühstück bei Tiffany”
Mit seiner Novelle über die Freundschaft zwischen dem namenlosen Schriftsteller und seiner jungen Nachbarin Holly Golightly auf der Upper Eastside von New York, die 1958 erschien, war Truman Capote seiner Zeit um Jahre voraus. Seine beiden Hauptfiguren verkörperten einen neuen Typus Großstädter, der bald schon eine Revolution anzetteln sollte, die bis heute im Gange ist. Es war der Aufstand der jungen Kosmopoliten gegen die Konventionen des bürgerlichen Lebens, allen voran gegen die traditionellen Familienstrukturen und geordneten Biografien.
Radikal war damals vor allem die unverhohlene Sexualität, mit der Capote seine Figuren ausstattete. Der namenlose Erzähler war ein Homosexueller. Die achtzehnjährige Holly Golightly verdiente sich ihr Geld als Prostituierte. In Blake Edwards Verfilmung mit Audrey Hepburn und George Peppard wurden diese Details drei Jahre später sorgsam ausgespart und die Handlung aus den letzten Kriegsjahren in die damalige Gegenwart verlegt, weswegen sich Truman Capote von dem Film auch immer distanzierte. Denn was der Film da romantisierte, war letztlich ein gesellschaftlicher Bruch.
Sicher, da ist die moralisch-nihilistische Pointe des Buches, die vom Drehbuch sogar zum moralisch korrekten Happy End umgedichtet wurde. Doch schon der Titel verriet Truman Capotes Verachtung für die Bürgerlichen, denn er beruhte auf einer Anekdote, die unter Capotes Freunden und Bekannten zirkulierte. Demnach antwortete ein Tourist aus der Provinz auf die Frage eines New Yorkers, welches der großartigen Restaurants seiner Stadt er denn gerne besuchen wollte, mit dem Satz: „Lassen Sie uns doch zum Frühstück zu Tiffany’s gehen.”
Für Capotes Hauptfigur Holly Golightly wird das Frühstück beim teuren Juwelier zum Symbol für die verlorenen Sicherheiten des bürgerlichen Lebens. Sie fühle sich dort zu Hause, sagt sie. Und meint damit den unerreichbaren Wohlstand eines Lebens, das ihr immer verschlossen bleiben wird.
Als die Novelle herauskam, rätselte die New Yorker Gesellschaft lange, wer die Vorbilder für die Haupt- und Nebenfiguren waren. Immerhin war Capote zu diesem Zeitpunkt schon ein gefeierter Starautor, dessen Ruhm gleichermaßen auf seinem brillanten Gefühl für eine minimalistische Sprache, seinem scharfen Blick für die leichtesten Strömungswechsel in der Gesellschaft wie auf seinen extravaganten Auftritten auf dem Parkett der High Society beruhte. Während der namenlose Erzähler ganz offensichtlich ihm selbst ähnelte, setzte sich Holly Golightly aller Wahrscheinlichkeit aus den bekannten Gesellschaftsdamen seiner Zeit und seiner Mutter Nina zusammen. Vor allem aber war Holly Golightly jung, schön und konsequent eigensinnig. So wurden sie und das Frühstück bei Tiffany zur Blaupause für eine neue Generation Großstädter, die bis heute ihre Gültigkeit behalten hat. ANDRIAN KREYE
Truman Capote Fisher/Time Life Pictures/Getty Image
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