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2 Kundenbewertungen

Seit Urzeiten begleitet der Fuchs den Menschen, und schon immer war er für seine Intelligenz und Schlauheit berühmt. Heute ist er das am weitesten verbreitete Raubtier und sein leuchtendes Fell selbst in den Städten ein häufiger Anblick. Doch wer ist dieser wilde Nachbar des Menschen in Wirklichkeit? Adele Brand erschließt uns in ihrem klugen und warmherzigen Buch den mysteriösen Kosmos der Füchse mit ihren erstaunlichen Überlebenskünsten. In Gegenden nördlich des Polarkreises und in nahezu tropischen Gebieten, in Wäldern, Grasland und mitten unter den Menschen - fast überall kann der Rotfuchs…mehr

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Produktbeschreibung
Seit Urzeiten begleitet der Fuchs den Menschen, und schon immer war er für seine Intelligenz und Schlauheit berühmt. Heute ist er das am weitesten verbreitete Raubtier und sein leuchtendes Fell selbst in den Städten ein häufiger Anblick. Doch wer ist dieser wilde Nachbar des Menschen in Wirklichkeit? Adele Brand erschließt uns in ihrem klugen und warmherzigen Buch den mysteriösen Kosmos der Füchse mit ihren erstaunlichen Überlebenskünsten. In Gegenden nördlich des Polarkreises und in nahezu tropischen Gebieten, in Wäldern, Grasland und mitten unter den Menschen - fast überall kann der Rotfuchs überleben und sich nach seinen Bedürfnissen einrichten. Welche uralten Fähigkeiten ihm dabei helfen, zeigt uns Adele Brand, die die Füchse seit zwanzig Jahren studiert, von den Wäldern Polens bis zur indischen Wüste Thar, vom subpolaren Kanada bis zum ländlichen England, wo sie sich auch um bedürftige Füchse kümmert. Auf charmanteste Weise verbindet sie in ihrem Buch die Erkenntnisse der Wissenschaft und die Geschichten von ihren persönlichen Abenteuern mit den Tieren. Wir lernen von ihr, wo die Füchse leben, wie sie ihr Familienleben gestalten, wie sie untereinander kommunizieren und mit anderen Tierarten - auch dem Menschen - interagieren. Daneben gibt sie eine praktische Anleitung zur Beobachtung von Füchsen. Nicht zuletzt erklärt sie, wie wir friedlich, Seite an Seite, mit der wilden Natur zusammenleben und dadurch auch unser Leben bereichern können.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Adele Brand ist Ökologin und hat schon als Kind in ihren Tagebüchern über Füchse geschrieben, die die Passion ihres Lebens wurden. Sie hat Füchse auf vier Kontinenten studiert, Forschungsprojekte in fünf verschiedenen Ländern geleitet, verwaiste Fuchswelpen aufgezogen und verletzte Füchse gepflegt. Bei all dem setzt sie sich leidenschaftlich dafür ein, die Verbindung der Menschen mit der Tierwelt zu stärken.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.05.2020

Boulevards sind ihm nicht fremd

Kosmopolit im Pelz: Zwei Bücher nehmen den Fuchs aus verschiedenen Perspektiven in den Blick

Seit der Antike spielt der Fuchs nicht nur in der Natur eine wichtige Rolle, sondern auch in der Kulturgeschichte. Äsop machte ihn mehrfach zur Hauptfigur seiner Fabeln, Peter Paul Rubens bannte ihn in dynamischer Pose auf die Leinwand, Machiavelli empfahl ihn neben dem Löwen jedem erfolgreichen Fürsten als Vorbild. Inzwischen hat es der Fuchs sogar zum Trendtier gebracht, er findet sich auf T-Shirts und Schreibblöcken, Tassen und Handyhüllen. Aus Kinderbüchern ist er sowieso nicht mehr wegzudenken.

Insofern leuchtet es ein, dass die britische Ökologin Adele Brand ihre Monographie mit der Aufforderung beginnt: "Stellen wir uns einen Fuchs vor." Klingt einfach, ist aber heikel, denn den einen Fuchs gibt es nicht. Manche kennen ihn als humanistischen Gesellen aus Antoine de Saint-Exupérys "Der kleine Prinz", andere als ambivalenten Strolch aus Roald Dahls "Der fantastische Mr. Fox". In Sasa Stanisics Roman "Vor dem Fest" hat der elegante Räuber genauso seinen Platz wie im Logo der Hiphop-Combo Absolute Beginner, deren Mitglieder sich als Füchse stilisieren. All diese Varianten sind Versuche metaphorischer Selbstreflexion. Wie vielschichtig dieses Unterfangen geraten kann, zeigt die Radiojournalistin Katrin Schumacher in ihrem reich bebilderten Band, der eine gute Ergänzung zu Brands biologischem Zugang darstellt.

Auch Naturwissenschaftler haben ein bestimmtes Bild vom Fuchs, das vor einigen Jahrzehnten ins Wanken geraten ist, als er sich in unseren Städten ausbreitete, dort vom Jäger zum Sammler wurde und viel kleinere Reviere beanspruchte als im Wald. Die Raubtiere auf großen Boulevards und öffentlichen Plätzen anzutreffen ist Brand zufolge eine "Herausforderung für unsere Vorstellung von Normalität". Dabei gilt der Rotfuchs (Vulpes vulpes) - von ihm reden wir in der Regel, wenn wir "Fuchs" sagen - als kosmopolitischer Generalist. Er ist in mehr als achtzig Ländern heimisch, gehört zur Familie der Hunde, bewegt sich aber so geschmeidig wie eine Katze. Als Nahrungsopportunist gibt er sich mit Mäusen ebenso zufrieden wie mit Beeren. In Städten durchwühlt er auf der Suche nach Futter gerne Mülleimer. Ein Doppel-Cheeseburger mit Pommes deckt seinen Tagesbedarf an Kalorien.

Bis heute bereitet es Biologen Schwierigkeiten, eine belastbare Taxonomie der Gattungsgruppe Echter Füchse zu erstellen. Funde lassen vermuten, dass sich die Tiere vor rund neun Millionen Jahren in Nordamerika entwickelt haben. In Eurasien tauchte der Fuchs laut Schumacher vor zweieinhalb Millionen Jahren auf; Brand hebt dagegen hervor, er habe schon vor 3,4 Millionen Jahren in Ungarn gelebt. Das Tier entwindet sich mithin dem wissenschaftlichen Zugriff und lässt Interpretationsspielräume. Womit wir, wie Schumacher findet, bei seinem vielleicht wichtigsten Charakteristikum wären: "Die füchsische Ereignishaftigkeit besteht nicht nur darin, dass er sich im Gelände durch sein Geschick in Flucht und Flüchtigkeit auszeichnet, spurlos und plötzlich erscheint und dort einen Fluchtweg findet, wo es keinen gibt, sondern auch darin, dass er in den uns vertrauten Kategorien eine diskontinuierliche Erscheinung ist."

Solche ästhetisch anspruchsvollen Auftritte nützen allerdings dem cleversten Fuchs nichts, wenn er einem Jäger vor die Flinte läuft. Etwa eine halbe Million Exemplare werden jedes Jahr in Deutschland erlegt - dreimal so viele wie in Großbritannien, zehnmal so viele wie in Österreich. Das Argument der Bestandsregulierung läuft gleichwohl ins Leere. In Fuchsgemeinschaften gibt es Individuen, die nicht paarungsberechtigt sind. Wird ein solches Tier erschossen, bleibt die Anzahl der Welpen, welche im nächsten Frühjahr auf die Welt kommen, unverändert. Tötet ein Jäger ein dominantes Tier, das sich regelmäßig paart, übernimmt ein rangniedriger Fuchs umgehend seinen Platz. Stirbt eine ganze Familie, werden umherstreifende Tiere ohne Revier das Gebiet vereinnahmen. Hinzu kommt, dass eine Fähe mehr Jungtiere wirft, sobald der Nachwuchs eine gesteigerte Mortalität aufweist. Brand: "Die Fuchspopulation als ganze kann extrem hohe jährliche Sterberaten verkraften, ohne langfristig abzunehmen."

In erster Linie möchte die Ökologin Verständnis für ihren Protagonisten wecken und als "Mediatorin zu einem friedlichen Miteinander von Mensch und Fuchs beitragen". Sie berichtet, wie der Fuchs in England von der Presse immer wieder als Bestie inszeniert wird, wie er sich bei der Jagd am geomagnetischen Feld der Erde orientiert und wie wir ihn in die Enge treiben, indem wir uns immer weiter in seinen Lebensraum hineinbauen. Außerdem erzählt sie zahlreiche Anekdoten über eigene Begegnungen mit Füchsen, um wenig später ironischerweise zu bemerken: "Hundert persönlich gefärbte Geschichten bringen weit weniger als eine einzige objektive, unvoreingenommene Populationsstudie." Das gilt auch für ihre engagierte Abhandlung, die von mehr Zahlen und Fakten zur Stoffwechselphysiologie oder Verhaltensökologie profitiert hätte.

Ein besonders aufschlussreicher Passus ist den mühsamen Arbeitsschritten gewidmet, die nötig sind, um den Fuchsbestand eines Gebiets zu ermitteln. Damit wäre auch Schumachers lapidar hingeworfene Vermutung entkräftet, man könne Füchse im Grunde erst zählen, wenn sie tot sind. Zugestanden sei der philologisch ausgebildeten Autorin jedoch, dass sie Thesen aufstellt. Die Liebe zum Fuchs etwa komme nicht von ungefähr. Das Tier scheine einen "guten Protagonisten für unsere dekonstruierte und hyperkomplexe Postmoderne abzugeben. Der Fuchs entzieht sich permanent seiner Eindeutigkeit." Dem lässt sich mit der Lektüre beider Bücher begegnen. Ein widerspruchsfreies Porträt des Räubers wird dabei nicht entstehen, ein faszinierendes Kaleidoskop seiner Facetten allerdings schon.

KAI SPANKE

Adele Brand: "Füchse". Unsere wilden Nachbarn.

Aus dem Englischen von Beate Schäfer. C.H. Beck Verlag, München 2020. 208 S., Abb., geb., 22,- [Euro].

Katrin Schumacher: "Füchse". Ein Portrait.

Matthes & Seitz Verlag, Berlin 2020. 159 S., Abb., geb., 20,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Die britische Tierforscherin Adele Brand versteht es, aus ihrer Arbeit und ihrem Leben mit Füchsen runde Literatur zu machen, freut sich Rezensent Rudolf Neumaier, der gleich mehrere Bücher über die näherrückende Wildnis liest. Brand ist dem Fuchs zugetan, sie hat fast ein Dutzend Welpen großgezogen, und Neumaier kann ihr die Parteinahme nicht verübeln. Er lernt von ihr trotzdem eine Menge, zum Beispiel dass Füchse "Kulturfolger" sind, das heißt, sie ziehen sich aus veränderten Lebenssituationen nicht zurück, sondern passen sich an und entwickeln dann eben neue Lebensformen, wie Neumaier bei Brand liest, in Wohngebieten oder auch vor dem Royal Court of Justice.

© Perlentaucher Medien GmbH
"(...) ihrem engagierten Buch ist der fast verzweifelte Wunsch anzumerken, eine hocherhitzte Debatte über den Raum, den man Wildtieren lassen muss, auszukühlen."
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Tobias Rüther

"Für die englische Ökologin Adele Brand war die Mischung aus Fuchs-Mystik, seiner Beobachtung und wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Tier zeitlebens ein Faszinosum. Nun hat sie all ihr Wissen in einem sehr lehrreichen Buch (...) geschrieben."
Kölner Stadt-Anzeiger, Stephan Klemm

"Alles, was man über die neuen Nachbarn aus dem Bau nebenan wissen muss."
Focus, Uwe Wittstock

"Ein wunderbares und kurzweiliges Porträt eines weitverbreiteten Räubers in all seinen Facetten und Gewohnheiten."
Buchkultur

"Es ist lehrreich und ein Vergnügen, das zu lesen und macht Lust, die 'Werkzeugkiste für Fuchsfreunde' zu nutzen."
Berliner Zeitung

"Adele Brands Buch ist sehr informativ, klar und flüssig geschrieben - und es ist poetisch."
OE1, Christina Höfferer

"Auf charmanteste Weise verbindet (Adele Brand) in ihrem Buch die Erkenntnisse der Wissenschaft und die Geschichten von ihren persönlichen Abenteuern mit den Tieren."
fachbuch aktuell

"In erster Linie möchte die Ökologin Verständnis für ihren Protagonisten wecken (...) ein faszinierendes Kaleidoskop."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kai Spanke

"In elf Kapiteln vermittelt Brand alles, was man braucht, um die Lebensweise der Tiere besser zu verstehen. (...) Ein kurzweiliges und spannendes Buch."
Goslarsche Zeitung

"Ob Höhlenmalerei, Mythos oder Märchen: Der Fuchs beschäftigt unsere Fantasie wie kaum einanderes Tier"
FALTER, Klaus Nüchtern "Ihre persönlichen Schilderungen sind voller unterhaltsamer Anekdoten."
Neue Zürcher Zeitung, Andrea Lüthi

"In flotter Erzählweise schildert (Adele Brand) das Leben der Füchse (...) ein wunderbares Plädoyer für Meister Reineke."
NEWS Buchtipp

"Adele Brand schreibt bezaubernd über Reineke Fuchs."
BUNTE, C. Dreckmann

"Teils poetisch, teils direkt, witzig und wissenschaftlich fundiert (...) eine Ode an dieses vertraute und doch geheimnisvolle Wesen."
New York Times Book Review

"Was Sie schon immer über den Fuchs wissen wollten."
Kirkus Review

"Ein wunderbares Buch."
Sunday Times

"Adele Brand bietet in diesem klugen, zugänglichen Buch einen höchst lebhaften Blick auf den Fuchs."
Publishers Weekly…mehr