Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gesellschaft nimmt hauptsächlich stereotype Geschlechterrollen, die einer Frau und einem Mann zugewiesen werden, als Normalität an. Sicherlich mag ein Ursprung für diese traditionelle Betrachtungsweise in der Evolution begründet sein, nach der einerseits durch Paarung der beiden Kern-Geschlechter die Nachkommenschaft gesichert wird und andererseits das Überleben und die Ausbreitung der Spezies Mensch gewährleistet wird. Es gibt jedoch deutliche Abweichungen neben der von der Gesellschaft konstruierten Kern-Geschlechtsidentität. Das Verhalten, das in der modernen Gesellschaft als Abweichung empfunden wird, hat beispielsweise in Ausprägung der Homosexualität in der römisch-griechischen Antike geradezu normative Züge. Auch Intersexualität galt in den Kulturen der nordamerikanischen Indianer und auch bei unseren Vorfahren, den Germanen, als verehrungswürdig, die intersexuellen Menschen nahmen in diesen Gesellschaften einen Sonderstatus ein. Die Geschlechterwirklichkeit fordert den Abschied von der stereotypen Denkart, dass die Natur lediglich zwei Ausprägungen von Menschen mit klaren Unterscheidungsmerkmalen, nämlich Mann und Frau, gebildet hat. Diese Geschlechterwirklichkeit unterscheidet sich in der Geschlechtsidentität und in der sexuellen Orientierung, die in der weiteren Bearbeitung in die Bereiche Homosexualität, Transsexualität und Intersexualität unterteilt werden, die ebenso wie die Heterosexualität zu den natürlichen Varianten des menschlichen Lebens, und nicht zu medizinischen Symptomen, zählen. Die Geschlechtsidentität ist ein vielschichtiger Begriff, der einerseits zu der Selbstfindung des Menschen als Individuum gehört und andererseits in der sozialen Umwelt die Rolle prägt, die dieser Mensch übernimmt und an die sich Erwartungen der Gesellschaft an den Menschen knüpfen. Die Wahrnehmung von Unterschieden durch eine abweichende sexuelle Orientierung jenseits der traditionellen Stereotypen führt zu dem Kapitel der Diskriminierung und der Vorurteile, die zu einem Ausschluss bestimmter Personengruppen an gesellschaftlichen Prozessen und in die Isolation führen können.