Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Führung und Personal - Sonstiges, Note: befriedigend +, , Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit werde ich zunächst die Hauptbegriffe „Führungskraft“ und „Rolle“ definieren, das daraus resultierende Spannungsfeld skizzieren, den Zusammenhang von Authentizität und Rolle beleuchten, den interaktionistischen Ansatz von Oswald Neuberger besprechen, auf den Rollenkonflikt in einer Person (intrapersonell) eingehen um mit einem persönlichen Fazit abzuschließen. Als ich begann mich mit der Literatur zum Thema Führung und Leitungsmodelle im Rahmen meines Masterstudiums auseinanderzusetzen begann eine erstaunliche Weitung meines bisherigen Verständnisses von Führung und Leitung. In meinem hauptsächlichen Wirkungs- und Erfahrungsbereich, dem der Leiterschaft in einer freikirchlichen Ortsgemeinde wird viel über Leiterschaft gesprochen und doch sind die Themen recht schmal. Der Blick über den vielzitierten Tellerrand zeigt eine große Fülle an Ansichten, Ansätzen und auch geschichtlichen Entwicklungen in diesem Bereich. Für mich kristallisierte sich die Frage der Rollenvielfalt heraus, die sehr grundsätzliche Themen berührt. Im Blickpunkt ist die Führungskraft, die mit den verschiedenen „Hüten“ umgehen muss. Mit einem Schmunzeln und doch ernstgemeint sagte ich kürzlich im Rahmen einer Gemeindeleitungssitzung: „Jetzt trage ich den Hut des Gemeindeleiters“ und trug vor, wie ich es sehe, um direkt im Anschluss zu sagen: „Nun trage ich den Hut des Leiters von BFP-NRW.“ Es ging um die Summe, die wir für den Dienst eines Gastsprechers zahlen wollten, der sowohl Sprecher auf der Konferenz von BFP-NRW als auch in unserer Gemeinde sein würde. Unbenommen davon, dass es mein Anliegen ist großzügig zu sein, jonglierte ich innerlich mit den beiden Kassen dieser beiden Organisationen. Dieses kleine Beispiel steht für eine Fülle von Rollenkonflikten in die man als Leiter gerät. Ich erlebe mich in der Rolle des Ehemannes, des Vaters, des Pastors, des Gemeindeleiters und des Verantwortlichen für die Region NRW in einem freikirchlichen Gemeindebund. Weitere Rollen sind uns so vertraut, dass wir sie oft gar nicht nennen: die Rolle als Mann, die Rolle als Sohn, die Rolle als Kollege, die Rolle als Bürger der Stadt Willich bis hin zur Rolle als Autofahrer. Zur Komplexität dieses Themas kommt der stete gesellschaftliche Wandel all dieser Rollen. Die hohe Bedeutung dieses Themas wird auch deutlich wenn man seinen Fokus darauf richtet, dass die Ursachen des „Glücks“ oder „Krankwerdens“ oft hiermit zusammenhängen.