"Für immer in Honig" ist ein historischer Roman über Dinge, die nie passiert sind und nicht passieren werden. Er erklärt alles, was in der Zeitung steht und im Fernsehen kommt und handelt von Leuten, die sehr viel wissen und trotzdem alles falsch machen. Die Geschichte umfasst mehrere Jahrzehnte, in denen Deutschland vor die Hunde geht und die Beziehungen der Vereinigten Staaten von Amerika zum Rest der Welt sich verschlechtern, während die Toten ins Leben zurückkehren, die Wissenschaft Fortschritte eher seitwärts als nach vorne macht und die Popmusik sich nicht gerade verbessert. Das Buch enthält ausreichend Liebe, Gewalt und wichtige Enthüllungen über brennende Zeitprobleme, so dass man die rund tausend Seiten trotz Studium oder Berufsleben relativ rasch runterlesen kann und danach bald wieder Zeit für neue Romane, CDs und DVDs hat. Die verhandelten Themen sind unter anderem: Pädophilie, Hillary Clinton, Wölfe, Molekulargenetik, die NATO, die Schulden der Dritten Welt, süddeutsche Provinznester, Schnee, Nazis, Islamismus, Ehebruch, Berlin, Videokunst, Poststrukturalismus, Messer, haitianische Küche, Fernsehen, moderne Krankheiten, Pinguine, Frankfurt, Wladimir Putin und Ohrstöpsel aus Schaumstoff.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.11.2008Knaben in Waben
Normalerweise schließt Freundschaft eine Rezension aus. Aber dieses Buch ist in jeder Hinsicht eine Ausnahme. Es begründete, als ich ihn als Kollegen schon längst schätzte, meine Faszination für das literarische Werk von Dietmar Dath, und was auch immer seitdem aus seiner Feder erschienen ist, muss sich an diesem Roman messen. "Für immer in Honig" heißt er, und heraus kam das Opus magnum des 1970 geborenen Schriftstellers 2005 - zehn Jahre, nachdem eine Vorstufe dazu als sein Romandebüt erschienen war: "Cordula killt Dich!", die erste Publikation des Berliner Verbrecher Verlags. Der hat "Für immer in Honig", das bislang nur in verschwindend kleiner Auflage in Daths eigenem Implex-Verleg herausgekommen war, nun wiederaufgelegt, als "durchgesehene und korrigierte Ausgabe", obwohl davon außer dem knappen neuen Nachwort nichts zu merken ist. Gut so, denn das Buch ist längst Legende - mehr als tausend Seiten stark, und das Persönlichste, was Dath je geschrieben hat. Mehr als das: Dieser Roman hat mir einmal das eigene Schreiben gerettet. Und wäre doch auch sonst ein Lieblingsbuch. (Dietmar Dath: "Für immer in Honig". Roman. Verbrecher Verlag, Berlin 2008. 1035 S., geb., 39,60 [Euro].) apl
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Normalerweise schließt Freundschaft eine Rezension aus. Aber dieses Buch ist in jeder Hinsicht eine Ausnahme. Es begründete, als ich ihn als Kollegen schon längst schätzte, meine Faszination für das literarische Werk von Dietmar Dath, und was auch immer seitdem aus seiner Feder erschienen ist, muss sich an diesem Roman messen. "Für immer in Honig" heißt er, und heraus kam das Opus magnum des 1970 geborenen Schriftstellers 2005 - zehn Jahre, nachdem eine Vorstufe dazu als sein Romandebüt erschienen war: "Cordula killt Dich!", die erste Publikation des Berliner Verbrecher Verlags. Der hat "Für immer in Honig", das bislang nur in verschwindend kleiner Auflage in Daths eigenem Implex-Verleg herausgekommen war, nun wiederaufgelegt, als "durchgesehene und korrigierte Ausgabe", obwohl davon außer dem knappen neuen Nachwort nichts zu merken ist. Gut so, denn das Buch ist längst Legende - mehr als tausend Seiten stark, und das Persönlichste, was Dath je geschrieben hat. Mehr als das: Dieser Roman hat mir einmal das eigene Schreiben gerettet. Und wäre doch auch sonst ein Lieblingsbuch. (Dietmar Dath: "Für immer in Honig". Roman. Verbrecher Verlag, Berlin 2008. 1035 S., geb., 39,60 [Euro].) apl
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