Anima mundi oder Der Kreislauf des Lebens
Dieser Debütroman der Kolumbianerin María Ospina Pizarro ist ein Ereignis, das wohl leider in den Büchermassen/Massenbüchern kaum die richtige Würdigung finden wird.
Sie hat u. a. in Harvard studiert, lehrt zur Zeit in Connecticut und ist spezialisiert auf
kulturelle lateinamerikanische Belange.
Zart und gleichzeitig realistisch, zu ungewöhnlich die…mehrAnima mundi oder Der Kreislauf des Lebens
Dieser Debütroman der Kolumbianerin María Ospina Pizarro ist ein Ereignis, das wohl leider in den Büchermassen/Massenbüchern kaum die richtige Würdigung finden wird.
Sie hat u. a. in Harvard studiert, lehrt zur Zeit in Connecticut und ist spezialisiert auf kulturelle lateinamerikanische Belange.
Zart und gleichzeitig realistisch, zu ungewöhnlich die Erzählperspektive und die erwählten Protagonisten. Von den beiden Hundedamen Kati und Mona abgesehen – wen interessiert die Empfindungs- und Erfahrungswelt eines Scharlachkardinals, eines Käferweibchens, eines Braunen Baumwollstachlers?
Geschickt vermischt die Autorin die tierischen Innen- und Außenwelten mit den sie umgebenden menschlichen Wesen und deren Charaktere, durchsetzt mit kritischen Informationen zur politischen, sozialen und umweltlichen Lage Kolumbiens, die wiederum nur einen Mikrokosmos im großen Ganzen widerspiegelt.
Verwoben sind indianischer animal spirit und buddhistische Anleihen, wie sie der vietnamesische Mönch Thich Nhat Nanh mit „Interbeing“ formuliert: der Verwobenheit allen Seins, die Verbundenheit aller Wesen und Dinge. Wer hat sich z.B. jemals tiefergehende Gedanken über Papier gemacht: etwas, das Spuren von Regen, Sonne, einem Baum, einem Holzfäller bis zu seinem Entstehen in sich trägt..
Für alle, die Tiere lieben und achten, nicht nur sein eigenes, oft vermenschlichtes Haustier, sie als eigenständige Wesen wahrnimmt, ist die Lektüre dieses Buches ein MUSS. Es ist eine Augen und Ohren, alle Sinne öffnende Offenbarung für eine neuartige Wahrnehmung anderer Lebewesen auf diesem Planeten.