Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Offline-Marketing und Online-Marketing, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Konzept der Fairness oder Gerechtigkeit hat seine Wurzeln in der Sozialpsychologie und wird seit einigen Jahren erfolgreich verwendet, um unterschiedlichste Reaktionen von Mitgliedern in Organisationen, Kunden, Lieferanten und Herstellern sowie von steuerpolitischen Maßnahmen zu erklären. Empirische Befunde zeigen, dass Gerechtigkeit nicht nur positive Reaktionen hervorruft, sondern auch in grundlegendem Zusammenhang mit dysfunktionalen Verhaltensweisen steht. Langfristige Kundenbindung- und Loyalität hängen in entscheidendem Maße von fair wahrgenommenen Interaktionsbeziehungen ab. In der vorliegenden Arbeit wird sich mit dem Konstrukt der Fairness auseinandergesetzt, wobei die Beziehung zwischen Kunden und Produkt- bzw. Dienstleistungsanbietern im Mittelpunkt steht. Unternehmenspolitische Entscheidungen fallen nicht in den Aufgabenbereich von Mitarbeitern, die im direkten Kundenkontakt stehen. Trotzdem darf die Rolle dieser Angestellten nicht vernach-lässigt werden. Auch wenn Organisationen die Preise festsetzen, spielen die Mitarbeiter die entscheidende Rolle, wenn es darum geht, auf positive und negative Kundenreaktionen einzugehen und Abhilfe eines Problems zu schaffen. Das Ziel ist es im Folgenden, sowohl Wirkungen, wie auch Einflussfaktoren von fairem Verhalten ausführlich zu betrachten. Zu Beginn wird das Konstrukt der Fairness erläutert und auf die verschiedenen Dimensionen von Gerechtigkeit eingegangen. Da sich die historische Entwicklung von Gerechtigkeit überwiegend an organisationaler Fairnessforschung orientiert, hat das zweite Kapitel den Anspruch, Gerechtigkeitswahrnehmungen auf die Beziehung mit dem externen Kunden zu übertragen. Nachdem im dritten Kapitel organisations- und sozialpsychologische Theorien herangezogen werden, mittels derer sich das Verhalten von Kunden theoretisch erklären lässt, beschäftigt sich das darauffolgende Kapitel mit der Messung und Operationalisierung des Fairnesskonstruktes sowie vor allem mit Auswirkungen und Determinanten wahrgenommener Gerechtigkeit. Aus den empirischen Befunden sollen Schlüsse für zukünftiges, effizientes betriebswirtschaftliches Verhalten gezogen werden. Abschließend werden Grenzen der Empirie, an die sich weiterer Forschungsbedarf anschließt sowie Implikationen für die Unternehmenspraxis aufgezeigt.