Die Autoren befassen sich mit der nach 1945 marginalisierten Opfergruppe der Sinti und Roma und ihrem Ringen um Anerkennung und Entschädigung. Die zweite Ausgabe der »Fundstücke« beschäftigt sich mit deutschen Sinti und Roma, die als Überlebende des NS-Genozids nach 1945 versuchten, sich im eigenen Land ein neues Leben aufzubauen, oder zu emigrieren. Narrative der Überlebenden in den Dokumenten aus dem Archiv des International Tracing Service (ITS) sowie administrative Akten aus dem ITS verdeutlichen nicht nur, was diese häufig nicht als NS-Verfolgte anerkannten Menschen erlitten hatten, sondern auch mit welchen Vorurteilen und bürokratischen Hürden sie nach der Befreiung konfrontiert waren. Auch die Auskunftspraxis des ITS war ein Teil der langen Marginalisierungsgeschichte der Sinti und Roma. Die in dem Band versammelten Essays richten anhand der Dokumente einen kritischen Blick auf beteiligte Institutionen und stellen sich empathisch an die Seite derer, die zwar überlebt hatten, aber nach 1945 erneut Diskriminierung und Ausgrenzung erleben mussten.
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