Es war das erste Buch des australischen Autors, das ich gelesen habe. Der bereits 2016 im Original veröffentlichte „Funkloch“-Roman gehört in seine Inspector-Challis-Reihe, ich hatte aber nicht das Gefühl, dass mir Hintergrundwissen zu den Kommissar*innen fehlte.
Zwei Auftragsmördern kommt nach
getaner Arbeit ein potenzieller Zeuge in den Weg, den sie nun auch noch aus dem Weg räumen. Doch eine…mehrEs war das erste Buch des australischen Autors, das ich gelesen habe. Der bereits 2016 im Original veröffentlichte „Funkloch“-Roman gehört in seine Inspector-Challis-Reihe, ich hatte aber nicht das Gefühl, dass mir Hintergrundwissen zu den Kommissar*innen fehlte.
Zwei Auftragsmördern kommt nach getaner Arbeit ein potenzieller Zeuge in den Weg, den sie nun auch noch aus dem Weg räumen. Doch eine achtlos aus dem Auto geworfene Kippe wird ihnen zum Verhängnis und sie geraten in eine tödliche Falle.
Für Inspector Challis und sein Team ist schnell klar, was die Ursache für das verheerende Buschfeuer ist, doch bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf eine verlassene Drogenküche, in der Ice hergestellt wurde. Und Drogen werden hier auf der Halbinsel Mornington Peninsula immer mehr zum Problem und machen auch keinen Halt vor den zugezogenen, wohlhabenden Städtern. Challis muss den Fall an eine erfahrene Ermittlerin aus Melbourne abgeben.
Doch Disher zieht in seinem Krimi noch weitere Verbrechen in den Mittelpunkt, die sich nach und nach miteinander verflechten. Gestohlene Landmaschinen, ein übelriechender Serienvergewaltiger, ein 6-jähriges Mädchen, das von einer drogenabhängigen Mutter vermisst wird, und dann scheinen sie noch ein Leck im eigenen Dezernat zu haben, denn es dringen brisante Informationen nach außen.
Und da wäre ja noch das Funkloch. Besonders ärgerlich, wenn man ein Känguru angefahren hat, irgendwo draußen in der Wildnis, keinen Pannendienst rufen kann und stattdessen über eine Leiche stolpert.
Ich muss zugeben, dass es manchmal nicht einfach war, sich all die Personen zu merken, die an den unterschiedlichen Fällen arbeiten, Zeugen, Opfer, vermeintliche Täter und dann noch die ganzen privaten Verflechtungen. Doch mit der Zeit wurde es für mich zu einem stimmigen Gesamtbild.
Disher schafft mit Challis und Destry zwei sehr nahbare Charaktere, die einen guten Job machen, den sie mit ihrer Liebesbeziehung versuchen, unter einen Hut zu kriegen. Auch die Nebencharaktere sind allesamt sehr lebensnah und vor allem nicht frei von menschlichen Fehlern und Launen.
Trotz mehrerer Handlungsstränge kam keine Verwirrung auf, wozu Dishers einfacher, schnörkelloser Schreibstil sicher auch beigetragen hat. Leider war er aber für mich auch gleichzeitig etwas eintönig und hat mich oft nicht mitgerissen.
Auch die angedeutete Gesellschaftskritik blieb weitestgehend im Hintergrund und an manchen Stellen für mich nicht erkennbar, da Australien dann doch ein unbeschriebenes Blatt für mich ist. Somit drängte sich die ganze Drogenproblematik und privaten Verwicklungen sehr in den Vordergrund, bleibt aber am Ende ein solider Krimi mit durchschnittlicher Spannung, den ich gern gelesen habe.
Der mehrfach preisgekrönte Autor hat auch hier bei uns seine Fangemeinde und die können sich auf eine gute Fortsetzung der Reihe freuen.