Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist nicht abzustreiten, dass das Kudrunepos sich in vielerlei Hinsicht am Nibelungenlied orientiert, doch differenziert es sich in einigen entscheidenden Hinsichten gänzlich - der Heiratspolitik und somit dem Ende der Dichtung. Doch wie genau wird der Weg bis hin zu diesem Ende bestritten und gerechtfertigt? Bei der Beantwortung dieser Frage gerät immer wieder ein Begriff ins Zentrum - die Sichtbarkeit. Die Ausdrucksmöglichkeiten und besonders die Funktionen der Sichtbarkeit sollen in dieser Hausarbeit eingehend untersucht werden, um diese letztlich auf die Bedeutung für die höfische Gesellschaft und die Legitimation von Kudruns Politik hin analysieren zu können. Durch meine Bearbeitung möchte ich systematisch erörtern, inwiefern die öffentliche Meinung vom Sehen-und-Gesehen-Werden abhängig ist und darauf aufbauend den Einfluss dieser Meinung auf das Sagengedächtnis darlegen. Zu Beginn sollen dazu als theoretische Grundlage die Visualisierungsstrategie der Teichoskopie und der Manipulation von Erzähllogika anhand der Forschungsliteratur von Heike Sahm und Tobias Bulang erläutert werden. Im Anschluss daran wird der Zusammenhang von Sichtbarkeit, einerseits zur höfischen Repräsentation, andererseits zum Sagengedächtnis unter besonderer Beachtung von Horst Wenzels Literatur analysiert. Abschließend wird der Antagonist Hartmut eingehend analysiert und versucht an seinem Beispiel die Frage zu beantworten, ob die Rehabilitation einer Figur von einer "gîsel" zurück zum "helden" durch Sichtbarkeit möglich ist.
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