Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Germanistisches Insitut), Sprache: Deutsch, Abstract: Brechts Interesse für die Massenmedien, besonders den Film, ist gleichzeitig auch auf sein Vorhaben, ein großes episches Theater zu begründen, zurückzuführen. Film und Massenmedien haben einen wesentlichen wirkungs- und produktionsästhetischen aber auch politischen Einfluss auf Brechts Theorie des epischen Theaters. So urteilt bereits Walter Benjamin: „Die Formen des epischen Theaters entsprechen den neuen technischen Formen, dem Kino sowie dem Rundfunk. Es steht auf der Höhe der Technik.“ Benjamin kann in diesem Zusammenhang getrost als Pionier bezeichnet werden. Denn von einem Medientheoretiker wie -praktiker Brecht zu sprechen,ist erst möglich, seitdem die Medientheorie einen Paradigmenwechsel in der Literatur- und Theatergeschichtsschreibung angestoßen hat. Wurden bereits verschiedenste Facetten der deutschsprachigen Literaturgeschichte medientheoretisch perspektiviert und beleuchtet, so fällt das Resümee hinsichtlich des Schaffens Brechts immer noch unzureichend aus – auch wenn entsprechende Forschungsliteratur vorliegt: Als präziser Beobachter der brechtschen Ästhetik (aber auch einflussreicher Kunsttheoretiker) geben Benjamins Schriften noch heute viel Aufschluss über ein ‚mediales Apriori‘ bei Brecht. [...]