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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Sprache und Linguistik), Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung In verschiedensten Grammatiken, wie der Deutschen Grammatik von Helbig/ Buscha (2001: 44f.), werden die Verben zunächst in Vollverben, welche die alleinigen Prädikatsbilder des Satzes darstellen, und Nicht-Vollverben unterschieden. Letztere sind lediglich als Elemente mehrteiliger Strukturen zu verstehen. Zu den Nicht-Vollverben zählen nach Helbig/Buscha u.a. Modalverben, Kopulaverben und…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Sprache und Linguistik), Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung In verschiedensten Grammatiken, wie der Deutschen Grammatik von Helbig/ Buscha (2001: 44f.), werden die Verben zunächst in Vollverben, welche die alleinigen Prädikatsbilder des Satzes darstellen, und Nicht-Vollverben unterschieden. Letztere sind lediglich als Elemente mehrteiliger Strukturen zu verstehen. Zu den Nicht-Vollverben zählen nach Helbig/Buscha u.a. Modalverben, Kopulaverben und Funktionsverben, welche gemeinsam mit anderen sprachlichen Einheiten komplexe Prädikate erzeugen. Diesbezüglich merkt Welke (2007: 194) an, dass mehrteilige Prädikate, welche von der Sprachgemeinschaft als morphologische Gebilde gedeutet werden, ursprünglich auf syntaktische Bestandteile zurückzuführen seien. Diese Entwicklungstendenz vom Lexikalischen zum Grammatischen lässt sich mittels des Prozesses der Grammatikalisierung begründen (Nübling 2006: 222). Hierbei wandeln sich nach Nübling lexikalische Einheiten zu grammatischen Wörtern, wie es der Übergang von Vollverben zu Nicht-Vollverben illustriert. Dies verdeutliche die Möglichkeit, im Umkehrschluss alle Hilfsverben ebenso als alleinige Prädikate im Satz gebrauchen zu können (1), vgl. Welke (2007: 197). (1) a. Ich möchte (Hilfsverb) ins Theater gehen. Ich möchte (Vollverb) den Kaffee. b. Sie ist müde. Sie ist gerne mit ihr zusammen. c. Das Thema zur Sprache bringen. Sie bringt ihr den Tee. Ebenso verhält es sich mit Funktionsverben (1c), welche wie Vollverben aussehen, jedoch ihre ursprüngliche lexikalische Bedeutung verloren haben und zu einem Hilfsverb degradiert wurden, vgl. Musan (2008: 43). Das Funktionsverb bildet gemeinsam mit einem nominalen Bestandteil, welcher ebenso ursprünglich eigenständiges Satzglied war, das komplexe Prädikat, welches als Funktionsverbgefüge (FVG) bezeichnet wird. Diese mehrteilige Struktur eines Funktionsverbgefüges würde originär aus einzelnen Satzgliedern (einfaches Prädikat + Direktivum, einfaches Prädikat + statisches Lokal, einfaches Prädikat + Akkusativobjekt) konstruiert werden, vgl. Welke (2007: 215). Jenes verdeutlicht die Problematik, funktionsverbverdächtige Gebilde zum einen als komplexe Prädikate und zum anderen als syntaktische Konstruktionen deuten zu können.