Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Politik - Region: USA, Universität Lüneburg, Veranstaltung: Seminar "Geschichte der USA im 20. Jahrhundert", Sprache: Deutsch, Abstract: In der Mitte der1996 zu Ende gegangenen Finanzperiode standen die USA Ende November 1995 mit ihren Beiträgen für die Internationale Entwicklungsorganisation IDA (International Development Association) mit 1,6 Milliarden USDollar im Rückstand. Obwohl sich Vertreter der US-Regierung aus den Verhandlungen über die anstehende 11. Wiederauffüllung der IDA-Konten für die folgenden drei Jahre ohne eine Stellungnahme zurückzogen, setzt Weltbankchef James D. Wolfensohn weiter seine Hoffnungen darauf, dass die USA in den folgenden Jahren ihre Beiträge wieder aufstocken werden. Aber die USA wenden sich in letzter Zeit immer mehr von den ärmsten Ländern der Erde ab. Schon seit 1989 steht die USA mit Entwicklungs-hilfeleistungen von nur 0,1 Prozent des Bruttoinlandproduktes auf dem letzten Platz unter den 21 reichsten Industrieländern. Seit 1995 schrumpfte der absolute Entwicklungshilfebeitrag derart, dass die USA vom zweiten Platz der Weltrangliste auf den vierten Platz hinter Frankreich und Deutschland abgestiegen sind.1 Besonders dramatisch sind die Kürzungen der Entwicklungshilfe für Teile Afrikas, für Russland und die ehemaligen sowjetischen Republiken und die osteuropäischen Staaten. Diese Arbeit soll erstens einen Überblick über den Aufbau der Entwicklungshilfe der USA geben. Dann wird ein kurzer geschichtlicher Abriss den Ursprung der US-Entwicklungshilfe erklären. Im dritten Kapitel wird auf die Entwicklungshilfe der USA unter der Reagan-Regierung eingegangen. Besonderes Augenmerk wird dabei die Politik der USA gegenüber Russland und seinen Satellitenstaaten und dem sich 1983 abzeichnenden Ende des Kalten Krieges gegeben. Das vierte Kapitel gibt einen Überblick über die Entwicklungshilfe für Russland und die ehemaligen Satellitenstaaten unter dem Präsidenten George Bush. Das fünfte Kapitel geht ansatzweise auf die Weiterführung der Entwicklungshilfe für Osteuropa und die Sowjetunion (bzw. seit Anfang 1992 die GUSStaaten) unter der Clinton-Regierung ein. Ziel der Arbeit ist es, einen allgemeinen Überlick über die Hilfe der USA gegenüber Russland und den osteuropäischen Staaten zu geben. Es sei betont, dass die vorliegende Arbeit angesichts des begrenzten Umfangs keine umfassende Antwort auf die Frage geben kann, ob es nach Reagan unter Bush und Clinton zu einem Wandel der Entwicklungspolitik der USA gegenüber Osteuropa gekommen ist, oder ob man von einer Kontinuität der Politik sprechen kann. Die Arbeit zeigt Tendenzen dieser Fragestellung auf.