Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik - Sport, Sportpädagogik, Note: 1,5, Pädagogische Hochschule Weingarten, Sprache: Deutsch, Abstract: "Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." Wie wir alle wissen, gilt Friedrich Schiller bis zum heutigen Tage als einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker und Lyriker. Dass eine seiner Feststellungen jedoch den Grundtenor der Sportspieldidaktik zu Beginn des 21.Jahrhunderts wiedergibt, war gewiss nicht absehbar. Der Spieltrieb als „‚weltumspannende Macht‘“ (HAUSMANN, 1966, zit. n. GISSEL, 2000, S. 23) erfährt in aktuellen theoretischen Modellen der Sportspielvermittlung nämlich wieder verstärkt Berücksichtigung. Dies äußert sich in der Forderung, Kinder und Jugendliche zu Gunsten einer vielseitigen motorischen Entwicklung wieder vermehrt einfach spielen zu lassen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Vermittlung von Sportspielen im Schulsport. Im Rahmen eines vierköpfigen Forschungsprojektes wird mit Hilfe von Unterrichtsbeobachtungen untersucht, inwieweit die derzeitigen Positionen der Sportspielforschung im alltäglichen Sportunterricht der weiterführenden Schularten Anwendung finden. Jedermann wird in seinem Leben auf irgendeine Art und Weise mit Sportspielen konfrontiert – der eine mehr, der andere weniger. Gänzlich unberührt von ihnen kann niemand bleiben, da sie einen wesentlichen Bestandteil des Sportunterrichts darstellen. Auf viele Personen haben sie eine faszinierende Wirkung, was die beträchtlichen Mitgliederzahlen in Sportvereinen belegen. Da die Sportspieldidaktik eine relativ junge Disziplin der Sportwissenschaft darstellt, wird immer noch über einen Mangel an Evaluationsstudien im Schulsport geklagt. Mit dieser Arbeit ist der Versuch einer exemplarischen Erfassung des Sportspielunterrichts in der Sekundarstufe I und II verbunden. Im Titel findet sich der Begriff der Differenzstudie wieder. Dies bedeutet, dass die in der Theorie formulierten Ansprüche über eine zeitgemäße Vermittlung von Sportspielen mit der tatsächlichen Wirklichkeit im Sportunterricht konfrontiert werden. Grundsätzlich wird in der sportpädagogischen Diskussion nämlich davon ausgegangen, dass Anspruch und Wirklichkeit des Schulsports bei konkreten Unterrichtsinhalten zumeist nicht einmal annähernd deckungsgleich sind. Die Erklärungsbemühungen sind von großer Bandbreite, vorherrschend ist jedoch die Meinung, dass die Theorie überzogene Forderungen aufstellt. Überdies werden häufig die verbesserungswürdigen Rahmenbedingungen der Institution Schule für die Differenz von Anspruch und Wirklichkeit verantwortlich gemacht (...)