Der zweite Fall für die Golden Girls aus Oberdistelbrunn!
Vorab:
Es handelt sich um den zweiten Band einer Serie, den man auch ohne Vorkenntnisse genießen kann, doch verpasst man viel Vergnügen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat.
Worum geht's?
Es hätte wunderbar sein können –
Pauline und ihre vier enger oder weniger eng verbundenen Freundinnen, planten, eine Woche im…mehrDer zweite Fall für die Golden Girls aus Oberdistelbrunn!
Vorab:
Es handelt sich um den zweiten Band einer Serie, den man auch ohne Vorkenntnisse genießen kann, doch verpasst man viel Vergnügen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat.
Worum geht's?
Es hätte wunderbar sein können – Pauline und ihre vier enger oder weniger eng verbundenen Freundinnen, planten, eine Woche im Wellnessresort Unterdistelbrunn zu verbringen, um sich gemeinsam dem Basenfasten zu widmen, getreu dem Motto: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Pauline hatte sicherlich nur das Beste im Sinn, als sie dieses gesunde Programm für ihre teils etwas fülligeren Freundinnen ins Leben rief – doch der Hunger macht die Damen reiz- und unberechenbar, und plötzlich gibt es auch schon die erste Leiche.
Ein epileptischer Anfall im Speisesaal? Wer kann das schon sagen... Kurz darauf stolpert Pauline im Garten über eine weitere Leiche. Ihr feines Näschen und ihre Intuition sagen ihr – hier wurde Gift verwendet. Aber eine obskure Ärztin fährt ihr heftig in die Parade...
Dennoch wird nach zwei Todesfällen nun ermittelt. Doch der über-ehrgeizige und gleichzeitig unter-belichtete Kommissar Hartmann kann trotz schwerem Geschütz wie einem SEK-Einsatz weitere Giftgaben nicht verhindern. Und so bricht dann nicht nur das Chaos (aus), sondern auch so mancher der Kurgäste, denn das eh bereits gewöhnungsbedürftige Essen wird mit dieser Zulage nun vollends zum K...
Die Kur wird abgebrochen, die Neugier der Damen jedoch bleibt ungebrochen.
Die Ermittlungen gehen weiter, Verdächtige gibt es zuhauf, aber der Kommissar verbeißt sich (wieder einmal) neben seinen Bleistiften in einen einzigen Hauptverdächtigen – Vincent, Paulines Neffen. Dass dieser schwul und vegan lebt hat Pauline ja längst akzeptiert, doch sein neuestes Projekt bringt sie an ihre Toleranzgrenzen. Doch wenn Vincent in Verdacht gerät wird Tante Pauline zum Tier.
Apropos Tier – auch diese spielen eine wichtige Rolle, sei es Dino, die Bulldogge oder ein tapferer Goldfisch und nicht zu vergessen das Pferd auf Freds Tarotkarte!
Pauline begibt sich jedenfalls trotz Warnungen ihres Couchpotato-Ehemanns Fred wieder einmal in große Gefahr. Erschwerend kommt für sie hinzu, dass ihre Vertraute und Busenfreundin Berta gerade den dritten Frühling erlebt und selbst die sonst so fromme Elsbeth wundersam von Hormonen geplagt scheint.
Wenn Euch das alles etwas verwirrend klingt, so habt Ihr ganz recht.
Da hilft nur eines – lest das Buch selbst!
Von der ersten Seite an zieht uns Klaudia Blasl erneut in den Zauber ihres turbulenten Mikrokosmos von Oberdistelbrunn. Mit ihrem unnachahmlichen Schreibstil und ihrem ausgezeichneten Sinn für Sprachwitz lässt sie uns kichernd und bisweilen lauthals lachend durch die Handlung taumeln. Sympathische wie unsympathische Figuren entstehen plastisch vor unseren Augen, detailliert beschrieben durch Pauline, aus deren Perspektive alles in der ICH-Form geschildert wird. Die ehemalige Lehrerin bringt ihre Beobachtungen und Meinungen nicht immer höflich, sondern oft unverblümt, drastisch und mit treffender Schärfe zum Ausdruck.
Gegen Ende wird es richtig spannend, es gibt einige Überraschungen, vieles scheint zunächst vorhersehbar - und dann doch wieder nicht...
Man rätselt mit bis zuletzt und gelangt dennoch zu keinem Ergebnis, bis sich zum Schluss alles logisch und nachvollziehbar aufklärt!
In diesem Gartenkrimi erfahren wir zudem noch ganz beiläufig vieles über Gartenpflanzen und ihre tödlichen Gifte – man weiß ja nie, wozu man solche Kenntnisse gebrauchen kann...
Ich habe das Buch atemlos und ständig lachend verschlungen, gebe absolut überzeugt 5 * für diesen Krimi der besonderen Art, wohlwissend, dass diese Art von Humor vielleicht nicht jedem gefällt. Man muss schon ein Faible für schwarzhumorige und leicht groteske Geschichten haben, aber dann gilt:
absolute Leseempfehlung!