Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,5, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz) (Institut für Alte Geschichte), Veranstaltung: Proseminar: Methodologische Einführung in die Altertumswissenschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: Doch auch in der Spätantike beschäftigte der Mythos von der Frau, die in Männerkleider schlüpft, an die Öffentlichkeit tritt und Männer von der politischen Bühne verdrängt, weiterhin die Phantasie und Ängste der Männer, was die vorliegende Proseminararbeit über den politischen Aufstieg Galla Placidias und deren Rezeption in der Historiographie darzulegen versucht. Es geht mir dabei insbesondere um die Relation zwischen den höfischen Strukturen und dem Stellenwert Galla Placidias auf der einen und deren Darstellung in der antiken Historiographie auf der anderen Seite, wobei die eigentliche Zielsetzung eine Dechiffrierung der von Stereotypen geprägten Topik antiker Texten beinhaltet. Diese Klischees konstituierten sich meistens durch die zwei gängigen Darstellungsweisen: Die gute, gerechte, grosszügige, fromme und schöne Wohltäterin gegenüber der wollüstige, machtgierige und skrupellose Intrigantin. Diese Perspektiven geben somit die Möglichkeiten der Kaiserin am Hof, dem Zentrum der Macht, wieder. Bei meiner Analyse werde ich mich vor allem auf Quellen beziehen, welche zur unmittelbaren Lebenszeit Galla Placidias angefertigt worden sind. Dies hat folgende Gründe: Erstens würde die Hinzuziehung aller geschriebenen Quellen, welche bis ins 8. Jahrhundert reichen, den Rahmen der vorliegenden Proseminararbeit sprengen und zweitens handeln die meisten dieser Werke, von Cassiodor bis Jean d'Antioche, vom Niedergang Roms nach dem Tode Valentinians III, der für viele die Politik Galla Placidas als Ursache hat. Da ich aber vor allem auf die Rezeption des politischen Aufstieges Galla Placidias eingehen will, greifen diese Darstellungen zu weit. Um die gotische Perspektive, welche vor allem aufgrund der Eheschliessung mit Athaulf ins Spiel kommt, wiedergeben zu können, werde ich dennoch auf Jordan eingehen, dessen Werk aus dem 6. Jahrhundert stammt.
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