Am liebsten verbringen die vier jungen Frauen ihre Tage im Café und ihre Nächte auf Partys und in Kneipen, denn Reykjavik im Winter ist dunkel und kalt, ihr Alltag turbulent und chaotisch. Karen, die bei ihren Großeltern lebt, trinkt zu viel und wacht immer wieder in fremden Betten auf. Hervör, nach abgebrochenem Studium, jobbt im Café und wird von ihrem Gelegenheitslover hingehalten. Mia, die von ihrem Freund verlassen wurde, sitzt seither zwischen Umzugskartons. Silja, die Ärztin, erwischt ihren Ehemann mit einem »blonden Flittchen«. (Das »blonde Flittchen« ist Karen, aber das weiß sie noch nicht.) Das Leben ist ein großes Drama, in dem auch Liam, der kleine (charmante) Engländer, und Georg, der zuverlässige, aber schüchterne Barista, eine Rolle spielen. Die tragende Rolle? (Schließlich sind es vier Männer, die vier Frauen zusammenbringen.) Ganze Tage lang erzählen sie sich von kleinen Glanzmomenten und ernsthaften Problemen, von ihrem Leben, das doch auch Lichtblicke zeigt, wenn sie mit ihrem Latte macchiato to go ihr Café wieder verlassen. Ein erfrischender Roman über die Liebe, das Leben und die Einsicht, dass Freundschaften unter Frauen viel wichtiger sind als der Traum von der großen Liebe.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in D, A, F, L, I ausgeliefert werden.
»Ein packendes Buch, witzig und clever, man legt es nicht aus der Hand.«
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.02.2014NEUE TASCHENBÜCHER
Reykjavik kann sehr
kalt sein
Sie tanzen den endlosen Liebesreigen der Jeunesse dorée, vier junge Frauen in Reykjavik, einen Winter lang, im Taumel von Liebe, Verlassenwerden und Neuanfang. Das Café in der Altstadt ist der eher zufällige Begegnungsort in dieser Kälte und Dunkelheit, in der der Kampf ums emotionale Überleben nur mit sehr viel Alkohol zu gewinnen ist. Wenn Hervor von ihrem viel älteren Professor den Laufpass bekommt – er wird es später noch bitter bereuen, dass er sie gegen eine Fitness-Trainerin eintauschte – , die Ärztin Silja ihren Mann beim Ehebruch ertappt, mit Karen, die von Kummer und Selbstzweifeln gequält, von One-night-stand zu One-night-stand zieht. Oder Mia, die nach dem Studium nur Aushilfsjobs findet und verzweifelt, als ihr Freund sie gegen eine erfolgreiche Juristin austauscht. Alles der übliche immer neu durchgespielte Stoff der Frauenromane? Eher die Folie für das soziale Miteinander, mit einem neugierigen ironischen Blick erzählt, in dem Komik und Mitleid sich die Waage halten. Ein distanzierter Beobachterposten, von dem aus schon der „Mister right“ für alle Vier trotz meterhohem Schnees zu erspähen ist.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Sólveig Jónsdottir: Ganze Tage im Café. Aus dem Isländischen von Sabine Leskop. Insel Verlag, Berlin 2014. 416 Seiten, 9,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Reykjavik kann sehr
kalt sein
Sie tanzen den endlosen Liebesreigen der Jeunesse dorée, vier junge Frauen in Reykjavik, einen Winter lang, im Taumel von Liebe, Verlassenwerden und Neuanfang. Das Café in der Altstadt ist der eher zufällige Begegnungsort in dieser Kälte und Dunkelheit, in der der Kampf ums emotionale Überleben nur mit sehr viel Alkohol zu gewinnen ist. Wenn Hervor von ihrem viel älteren Professor den Laufpass bekommt – er wird es später noch bitter bereuen, dass er sie gegen eine Fitness-Trainerin eintauschte – , die Ärztin Silja ihren Mann beim Ehebruch ertappt, mit Karen, die von Kummer und Selbstzweifeln gequält, von One-night-stand zu One-night-stand zieht. Oder Mia, die nach dem Studium nur Aushilfsjobs findet und verzweifelt, als ihr Freund sie gegen eine erfolgreiche Juristin austauscht. Alles der übliche immer neu durchgespielte Stoff der Frauenromane? Eher die Folie für das soziale Miteinander, mit einem neugierigen ironischen Blick erzählt, in dem Komik und Mitleid sich die Waage halten. Ein distanzierter Beobachterposten, von dem aus schon der „Mister right“ für alle Vier trotz meterhohem Schnees zu erspähen ist.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Sólveig Jónsdottir: Ganze Tage im Café. Aus dem Isländischen von Sabine Leskop. Insel Verlag, Berlin 2014. 416 Seiten, 9,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
»Sólveig Jónsdóttir schreibt Geschichten fürs Herz. Ihr Debüt Ganze Tage im Cafe ist ein großartiger Roman, in dem ganz viel Leidenschaft und Gefühl, ah Humor steckt. Hier erlebt der Leser eine bezaubernde Lektüre voll wunderschöner Glücksmomente. Kein Wunder, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.« Susann Fleischer literaturmarkt.info 20140127