Die außerfamiliale Ganztagskinderbetreuung ist in postindustriellen Gesellschaften zu einem zentralen Bestandteil wohlfahrtsstaatlicher Politik geworden. Das Buch zeichnet die Entwicklung des Politikfeldes in einer historischen Längsschnittbetrachtung für Deutschland, Kanada und Schweden nach. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Auswirkungen die territoriale Herrschaftsorganisation auf die Ausgestaltung der jeweiligen Betreuungssysteme hatte. Zugrunde gelegt werden dabei die Merkmale der Kompetenzverteilung, Finanzierung, Regulierung und Mitwirkung der subnationalen Einheiten an der nationalen Politikformulierung. Die Arbeit zeigt auf, dass die entscheidende Trennlinie nicht zwischen föderalen und einheitsstaatlichen Systemen verläuft; vielmehr kommt es für die Hervorbringung eines universalistischen und zugleich hochwertigen Ganztagskinderbetreuungssystems vor allem auf das Verhältnis von zentralstaatlichen Vorgaben und Handlungsmöglichkeiten der dezentralen Einheiten an.
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