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Akademische Arbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Weibliche Autorenschaft war im 16. Jahrhundert nicht mehr an einen exklusiv höfischen Kontext gebunden. Zu diesem Ergebnis kommt Ulrike Schneider in ihrer Monographie „Der weibliche Petrarkismus im Cinquecento“ (2007). Während zuvor, bedingt durch die historisch-soziale inferiore Stellung der Frau, eine weibliche Perspektive in der Dichtung und Kunst allgemein nahezu inexistent war und dem Diktat männlicher Autorität unterlag, bildete die…mehr

Produktbeschreibung
Akademische Arbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Weibliche Autorenschaft war im 16. Jahrhundert nicht mehr an einen exklusiv höfischen Kontext gebunden. Zu diesem Ergebnis kommt Ulrike Schneider in ihrer Monographie „Der weibliche Petrarkismus im Cinquecento“ (2007). Während zuvor, bedingt durch die historisch-soziale inferiore Stellung der Frau, eine weibliche Perspektive in der Dichtung und Kunst allgemein nahezu inexistent war und dem Diktat männlicher Autorität unterlag, bildete die Mitte des Cinquecento mit dem Emporkommen bedeutender italienischer Autorinnen wie Vittoria Colonna, Tullia d’Aragona, Laura Terracina, Veronica Gambara, Isabella di Morra und Chiara Matraini die Geburtsstunde einer weiblich-literarischen Tradition. Ebenso wie eine Vielzahl männlicher Autoren orientierten sich die Frauen in einem lyrischen Wettstreit an dem Archetyp Petrarcas im Sinne einer Nachahmungsästhetik. An dem Wettstreit um dichterische Anerkennung und Ruhm nahm auch Gaspara Stampa teil, die nach ihrem Tod aufgrund ihrer imitatio – und aemulatio Petrarcas in Form ihrer Rime, zu einer der berühmtesten italienischen Dichterinnen avancierte. Der Studie Stampas Rime hat sich im deutschsprachigen Raum insbesondere Ulrike Schneider zugewandt. In ihrem Werk „Der weibliche Petrarkismus im Cinquecento“ untersucht Schneider die Besonderheiten der Dichtungen Vittoria Colonnas und Gaspara Stampas aus einer weiblichen Perspektive im Kontext der zeitgenössischen Petrarca imitatio. Das wohl charakteristischste Merkmal weiblichen Schreibens im Petrarkismus ist die Gender-Umkehrung des Liebeskonzepts Petrarcas: Das stumme weibliche Objekt, das in Form der unnahbaren Geliebte bei Petrarca inszeniert wird, taucht bei den Petrarkistinnen als die aktiv Liebende auf, während das männliche Geschlecht die Rolle des Liebesobjekts annimmt. Durch diesen genderspezifischen Perspektivenwandel eröffnen die Autorinnen einen weiblichen Blickwinkel auf den petrarkistischen Liebesdiskurs, an dem sie zugleich Kritik üben. Um welche spezifische Situation es sich bei Gaspara Stampa handelt, soll im Folgenden anhand eines Vergleichs mit Petrarcas Canzoniere dargestellt werden.