Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Bei kaum einem anderen romantischen Text herrscht innerhalb der Forschung so große Uneinigkeit hinsichtlich der Gattungsbestimmung als bei Ludwig Tiecks "Der blonde Eckbert". In weiten Teilen der Forschungsliteratur bietet die Frage nach der Einordnung in ein bestimmtes Genre Stoff für zahlreiche, zum Teil sehr differierende Interpretationsansätze. Ob Märchen, Novelle, Märchennovelle, phantastische Novelle, Novellenmärchen, Anti-Märchen, Kunstmärchen – nahezu jede Idee einer Gattungsbestimmung ist vertreten, um dieses Phänomen der Vermischung der Gattungen zu erfassen. Durch dieses Ineinandergreifen verschiedener Genres erfüllt sich Friedrich Schlegels Forderung nach einer progressiven Universalpoesie, denn Tiecks Erzählung verbindet Märchenhaftes und Novellistisches, Lyrisches und Idyllisches, Wunderbares und Tragisches. Tieck schafft somit das, was Friedrich Schlegel in seiner Progressiven Universalpoesie fordert: „alle getrennte Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen.“