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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In einer Franz Kafkas (1883 – 1924) extrem kurzen Erzählungen „Vor dem Gesetz“, welche Teil des Romans „Der Prozeß“ ist, geht es um einen einfachen (ungebildeten) Mann vom Lande, der zum Gesetz möchte, jedoch verwährt ihm ein Türsteher, der vor den offenen Toren des Gesetzes scheinbar nur auf ihn gewartet hat, den Eintritt. Von dem Wächter…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In einer Franz Kafkas (1883 – 1924) extrem kurzen Erzählungen „Vor dem Gesetz“, welche Teil des Romans „Der Prozeß“ ist, geht es um einen einfachen (ungebildeten) Mann vom Lande, der zum Gesetz möchte, jedoch verwährt ihm ein Türsteher, der vor den offenen Toren des Gesetzes scheinbar nur auf ihn gewartet hat, den Eintritt. Von dem Wächter eingeschüchtert, verbringt der Mann den ganzen Rest seines Lebens vor diesen Toren und erst kurz bevor er stirbt, offenbart ihm der Türhüter, dass er, der Mann, der einzige war, der durch diese Tore ins Gesetz hätte hineinkommen können. Diese Erzählung war für Kafka persönlich von besonderer Bedeutung: Nachdem er diesen Text niedergeschrieben hatte, empfand er ein tiefes „Zufriedenheits- und Glücksgefühl“ , was er sonst bei keinem seiner Prosastücke je erlebte. Man sagt auch, dass es seine „tiefsten Geheimnisse [birgt] und Kafkas Eigenstes [wiederspiegelt]“ . Kafka war selbst immer ein Einzelgänger und wurde vor allem von seinem dominanten Vater sein ganzes Leben lang insofern beeinflusst, dass seine Werke, so wie auch dieses, voller Unterwürfigkeit und Angst, Frustration und Depression sind. Das Thema der bedrückenden Schuld des Protagonisten, welches sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte zieht, tritt am deutlichsten gegen Ende der Geschichten auf. Kafka schafft in allen seinen Romanen und Erzählungen eine alptraumartige und bedrückende Atmosphäre. Dies gelingt ihm, indem er die Realität mit der Phantasie vermischt und beides in eine Art groteske Ironie versetzt. Es stellen sich bei Kafkas Werken viele verschiedene Fragen, interpretatorische, wie auch stilistische. Die meisten Diskussionen über Interpretationen sind nur unter Berücksichtigung seiner Biographie und Psyche möglich. Bei stilistischen Fragen scheint es einfacher zu sein, jedoch wenn man sich intensiv mit ihnen befasst, ist es schwerer als erahnt. Wenn man beispielsweise Franz Kafkas „Vor dem Gesetz“ zum ersten Mal (in seiner eigenständigen Form, also nicht als Teil seines Romans „Der Prozess“) liest, würde man wahrscheinlich behaupten, dass es sich bei diesem Text eindeutig um eine Parabel handelt und der Protagonist sicherlich der Mann vom Lande ist. Diese Gattungsproblematik sowie die Protagonistenfrage sollen nun im folgenden näher erörtert werden.