Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Sprache: Deutsch, Abstract: Von den Wikingern, deren Blütezeit etwa 300 Jahre von 789 bis 1100 umfasste, wird heutzutage von Räubern zur See gesprochen, welche stets mordend durch die Lande zogen. „Vor 1100 und mehr Jahren erklang in Europa ein vielseitiges und endloses Klagen über jene abgrundtief bösen und verruchten Seeräuber, die allesamt heidnische Götter anbeteten und aus der unheimlichen Nebelwelt des Nordens kamen. Wie Dämonen und gleichzeitig Teufel entsandt, brachen sie auf ihren Drachenbooten über die Gläubigen herein.“ Dennoch umfasst die Bezeichnung alle zu damaligen Zeit in Skandinavien lebenden Menschen mit samt ihrer umfangreichen Geschichte. Denn auch die Wikinger mussten sich mit politischen, religiösen und raumrelevanten Problemen auseinandersetzten. So waren oft dies die Gründe dafür, dass die Nordmänner aus ihren heimischen Gebieten aufbrachen. Folglich erschufen sie sich innerhalb ihrer Blütezeit ein Einflussgebiet, welches vom Polarkreis bis zum Bosporus reichte. Im Osten durchwanderten sie Russland und trafen auf das Kaspische und Schwarze Meer. Im Süden konnten sie über die Straße von Gib-raltar in den Mittelmeerraum vordringen. Letztlich erreichten sie im Westen sogar Amerika. Ihre Expansionsbestrebungen bringen eine immer wiederkehrende Faszination hervor. Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Expansion der Wikinger im Nordatlantik. Nach der Entdeckung und Besiedlung Islands segelten die Nordmänner nach Grönland um zwei weitere Kolonien zu Gründen und um Entdeckungsfahrten an die nordamerikanische Küste zu unternehmen. Diese Besiedlungsgeschichten werfen eine Reihe von Fragen auf. Welche Gründe gab es für die Wikinger, ihre angestammten Gebiete in Skandinavien zu verlassen? Wie gingen die Besiedlungsvorgänge vor sich und sind hierbei Parallelen auffindbar, die auf einen ähnlichen Ablauf hindeuten? Und in wie fern lassen sich die Wikinger als Entdecker Amerikas einordnen? Vor allem aber wird es wichtig zu sehen sein, warum nur die isländische Kolonie von dauerhaftem Bestand geblieben ist. In der vorliegenden Hausarbeit werden zwei unterschiedliche Quellenarten zur Bearbeitung des Themas herangezogen. Zum einen zwei isländische historische Werke, das Islendingabók und das Landnámabók, welche sich gegenseitig ergänzend über die Besiedlung Islands und Grönlands berichten.