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Die Einsamkeit ägyptischer Provinzhotels. Überlandfahrten im stinkenden Bus. Moderne Raubritter in Kolumbien. Gefrorenes Zahnputzwasser in Sibirien. Gepökelter Schafskopf zum Frühstück. Materialmüde Hängebrücken. Hitze. Durchfall. Fieber. Angst. Aber auch: die Zartheit eines Abends in Kabul. Verständigung mit Händen und Füßen. Staunen im Tempel. Freude beim Überlisten eines Grenzbeamten. Der Herzschlag des Zugfahrens. Die Großzügigkeit von Fremden. Mit Shakespeare und Eric Clapton in Nowosibirsk. Eine Liebelei in der Wüste. Das Spätnachmittagslicht über dem Berg Sinai. Kaum jemand hat sich dem…mehr

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Produktbeschreibung
Die Einsamkeit ägyptischer Provinzhotels. Überlandfahrten im stinkenden Bus. Moderne Raubritter in Kolumbien. Gefrorenes Zahnputzwasser in Sibirien. Gepökelter Schafskopf zum Frühstück. Materialmüde Hängebrücken. Hitze. Durchfall. Fieber. Angst. Aber auch: die Zartheit eines Abends in Kabul. Verständigung mit Händen und Füßen. Staunen im Tempel. Freude beim Überlisten eines Grenzbeamten. Der Herzschlag des Zugfahrens. Die Großzügigkeit von Fremden. Mit Shakespeare und Eric Clapton in Nowosibirsk. Eine Liebelei in der Wüste. Das Spätnachmittagslicht über dem Berg Sinai. Kaum jemand hat sich dem Zauber und den Härten fremder Länder so ausgeliefert wie Andreas Altmann, und seine Anweisung ist nichts weniger als eine wilde Liebeserklärung an das Reisen.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Andreas Altmann zählt zu den bekanntesten deutschen Reiseautoren und wurde u. a. mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis, dem Seume-Literaturpreis und dem Reisebuch-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen von ihm "Leben in allen Himmelsrichtungen" sowie die Bestseller "Verdammtes Land. Eine Reise durch Palästina", "Gebrauchsanweisung für die Welt" und "Gebrauchsanweisung für das Leben" und "In Mexiko". Andreas Altmann lebt in Paris.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.09.2012

NEUES REISEBUCH

Für die Tasche Im Piper-Verlag erscheint nun eine "Gebrauchsanweisung für die Welt", eine Art Anstiftung zum Reisen, egal wohin, geschrieben von Andreas Altmann, 62, der als Reisereporter bekannt ist und mit seiner Abrechnung mit seiner katholischen Kindheit und Jugend in Altötting, "Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend", erschienen im vergangenen Jahr, noch bekannter geworden sein dürfte.

Altmann, der seit vielen Jahren in Paris lebt, ist ein mitreißender Autor. Nach Lektüre seines neuen Buchs möchte man eigentlich sofort die Koffer packen, oder zumindest einen (er empfiehlt leichtes Gepäck), und sich auf den Weg machen. Er selbst bevorzugt den Zug als Mittel zur Fortbewegung, aber gelegentlich tun es Flugzeuge schon auch, mit ihnen kommt man einfach schneller ans Ziel, und das ist für ihn eben nicht die Reise selbst, sondern das, was es in der Ferne zu erleben gibt. Sein absolutes Feindbild sind die, in seinen Worten, Hockenbleiber und Zuhausesitzer, genauso aber auch die Dumpftouristen, die sich an entlegenen Orten von Billigfliegern absetzen lassen und dort dann die meiste Zeit in Internetcafés verbringen, um mit ihren Bekannten zu Hause zu chatten. Für ihn ist Reisen gleichbedeutend mit Abenteuer erleben, und ein Abenteuer kann schon sein, der Landessprache nicht mächtig dennoch mit den Bewohnern zu kommunizieren.

Seine "Gebrauchsanweisung" gibt dem Leser nur sehr wenige praktische Ratschläge mit an die Hand. Etwa, Geldscheine in Ländern, die als gefährlich gelten, in eigens eingenähten Verstecken in der Kleidung mit sich zu führen. Oder immer einen MP3-Player mit Lieblingsmusik mit im Gepäck zu haben, gegen das bisweilen drohende Gefühl von Einsamkeit, sowie ein Buch für eigene Notizen. Und noch ein paar andere wenige Dinge mehr. Doch eigentlich will er niemandem etwas vorschreiben.

Sein Buch ist ein Appell, aufzubrechen und eigene Abenteuer zu erleben, ein hinreißendes Plädoyer für Freundlichkeit, Neugierde, Achtsamkeit, Chuzpe, Herzensbildung, Eleganz. Und für magische Momente, die sich einem in der Fremde einfach leichter erschließen, weil das Fremde immer auch etwas Magisches in sich trägt, einfach weil ihm die Trostlosigkeit der Routine fehlt. Die Einsichten, die Altmann mit seinen Lesern teilt, dürften allerdings auch im Alltag daheim von Nutzen sein: nur zu nehmen, was einem geschenkt wird, nie etwas fordern. Zu fragen, wenn man nicht weiterweiß, anstatt etwa in Unkenntnis des Weges stundenlang mit dem Auto umherzuirren. Oder - dies vielleicht die größte und schwerste Lektion: Im Augenblick zu sein. "Es ist heute!" - dieses wunderschöne Grußwort der Aborigines hat er seinem Buch vorangestellt.

Das Leben ist, im Wortsinn, einmalig, und es gibt viel zu entdecken, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht. Das ist, kurz gefasst, der Kern dieses Buchs, in dem Altmann auch seine eigenen glücklichsten, aberwitzigsten, gefährlichsten und berührendsten Reiseerlebnisse erzählt. Oder, um noch eines der wunderbaren Zitate zu zitieren, die er darin hin und wieder einstreut, dieses stammt von Tolstois Ehefrau Sofja: "Das Leben soll lärmen, glänzen und entzücken." Also weg mit der Zeitung und hinaus in die Welt.

ador

Andreas Altmann: "Gebrauchsanweisung für die Welt". Piper-Verlag, 224 Seiten, 15 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.10.2012

Beim Schopf gepackt
Andreas Altmann hält es nirgendwo lange aus
Der rastlose Andreas Altmann nennt ein Vorbild: Till, oder wie er ihn schreibt: Tyll Eulenspiegel. Den die Welt als Narren angesehen hat – der jedoch seinen Mitmenschen an Klug- und Gewitztheit meistens überlegen gewesen ist. So will auch der Reiseschriftsteller Altmann sein: Ein Listiger, immer Schelmenhafter, dem viele Mittel recht sind, „um die Realität hinter den Masken zu entdecken“.
  In seiner „Gebrauchsanweisung für die Welt“ erklärt er ausdrücklich, dass es als Reisender nicht genüge, hinzuschauen. Man müsse „fragen, fragen, fragen“. Und manchmal eben auch tricksen. Er, der Reporter, gibt sich mitunter nicht als solcher zu erkennen: Denn nichts als einen Sack voll Lügen präsentiere man ihm oft, wenn er seine wahren Interessen kundtäte. „Man kann mit Schwachstrombirnen nicht diskutieren, ihnen nicht widersprechen. Man kann sie nur aushorchen und denunzieren.“
  Davor scheut der Autor auch nicht im Kleinen zurück: Nicht nur Drogendealern und Ideologen schmiert er so lange Honig um den Bart, bis sie sich vor ihm demaskieren. Er lästert auch über allenthalben seine Wege kreuzende Dumme und Dreckige, über Menschen, die ihm schlicht Zeit und Nerven rauben. Man muss nicht alles auf Reisen toll finden, ist Altmanns Credo, und wenn man sich über einen korrupten Asiaten oder einen verbummelten Südamerikaner ereifere, sei das noch lange kein Rassismus, wie ihm immer wieder vorgeworfen werde.
  Das ist bewundernswert an dem 63-Jährigen: Dass er sich immer noch begeistern kann für und sich rühren lässt von großen Abenteuern und kleinen Augenblicken unterwegs. Dafür lebt er. Man hat in seiner „Gebrauchsanweisung“ keine zehn Seiten umgeblättert, bis man wieder auf ein paar Zeilen stößt, in denen er sich über das „wüstenrothäuschen-versiegelte Leben“ der Mehrheit auslässt. Ihm genügt das Wüstenrot, ohne Häuschen. Die Kehrseite davon ist, dass Altmann sich sehr leicht und sehr tief enttäuschen lässt. Wenn die Welt gerade einmal keinen magischen Moment, keine romantische Begegnung für ihn bereithält. Er liebt pathetische, intime Momente, am liebsten im Beisein einer Frau.
  Ein, zwei Dutzend Geschichten aus Afrika würde er gerne noch erzählen, Platz sei aber nurmehr für eine, klagt Altmann an einer Stelle – und entscheidet sich prompt für eine Bettgeschichte. Lange hält Altmann es jedoch bei keiner aus. Seine Neugier auf das von ihm Unentdeckte ist immer auch die Angst davor, irgendwo Wurzeln zu schlagen, irgendetwas dauerhaft ertragen zu müssen. Sein bis dahin jüngstes Buch „Das Scheißleben meines Vaters . . .“ ist eine rüde Abrechnung mit Herkunft und Heimat.
  Weil er Konstanten verabscheut, bricht Andreas Altmann denn auch viele Regeln, die er selbst aufstellt. Vor allem die: immer freundlich sein. Er ist sehr radikal, was seinen eigenen Lebensentwurf angeht, dafür ist die „Gebrauchsanweisung für die Welt“ recht undogmatisch. Als Titel wäre ihm „Kleine Winke zur Vermehrung des Swing“ ohnehin lieber. Er kennt eine Menge. Weil er viele braucht, gegen die eigene Verbissenheit.
STEFAN FISCHER
  
Andreas Altmann: Gebrauchsanweisung für die Welt. Piper Verlag, München 2012. 212 Seiten, 14,99 Euro.
Bloß keine Wurzeln schlagen.
Sondern immer den besonderen
Momenten nachjagen
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Laut Reiseschriftsteller Andreas Altmann reicht es für einen Reisenden nicht, genau hinzugucken, er muss auch nachfragen und nicht selten "tricksen", teilt uns Stefan Fischer mit. Nicht immer nett, lästernd und polemisch, immer auf der Suche nach dem "magischen Moment" oder einer Romanze, so gibt sich der Autor in seinen Reisegeschichten, meint der Rezensent, der es bemerkenswert findet, das Altmann mit seinen 63 Jahren immer noch so abenteuerlustig und neugierig ist. Gleichzeitig aber ist er ruhe- und wurzellos und nicht imstande, sich an einen Ort oder eine Frau zu binden, so Fischer, der den Autor bei aller Radikalität aber erfrischend "undogmatisch" findet.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Hymne auf das Unterwegssein. Für alle, die auch mit dem Reise-Virus infiziert sind.« Blick Reisen (CH) 20170901